tag:blogger.com,1999:blog-26924168268978203932024-03-13T19:06:11.965+01:00Château de Blogdie sprache fressenDes_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.comBlogger173125tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-16161601251516579872014-02-25T03:27:00.000+01:002014-02-25T16:06:50.606+01:00Lappen schneiden<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-KlKVEKuSsvI/Uv1yKfDeQTI/AAAAAAAADoU/BwnTmp2uK5I/s1600/IMG_20140214_023145.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-KlKVEKuSsvI/Uv1yKfDeQTI/AAAAAAAADoU/BwnTmp2uK5I/s1600/IMG_20140214_023145.JPG" height="300" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Wir hatten die ganzen Dystopien gelesen und sahen, dass es nun bald soweit war, was allerdings mehr mit Castings, Apps und Lifestyle zu tun hat, als man sich das damals so vorgestellt hatte. Wir wünschten uns ja Reisepässe voller biometrischer Daten, geschenkte Betriebssysteme, Birnen aus China, nahezu tierversuchsfreie Crèmes, die ganzen DM-Hauls und Follow-me-arounds. Wir wollten das alles auf Youtube hochladen, die ganzen Selfies machen, Models sein auf TFP-Basis, in Feldern posieren, uns den Arsch in den ganzen dünnen Kleidchen abfrieren, wenn wir verdammt noch mal nur endlich einigermaßen geil und operiert aussähen. Irgendwie begehrenswert und fickbar.</div>
<div style="text-align: justify;">
Auf der Höhe der Zeit verpassten wir keine Spiegel-Eilmeldung, retweeteten wir alles, was uns aufs Display kam, empörten uns über die Langsamkeit von Push-E-Mails, zeichneten so ziemlich jede beschissene Petition, die uns gesellschaftlich relevant erschien.Wir glotzten die ganze Scheiße, die man uns in 3D mit 48 fps vorsetzte und diese wahnsinnig witzigen und anspruchsvollen US-amerikanischen Serien, die wir begierig als OV streamten.</div>
<div style="text-align: justify;">
Es lief alles so verdammt gut für uns: wir studierten schnell und hart, nannten uns ehrfurchtsgebietend BA, wollten uns endlich verdienen, Verbraucher genannt zu werden, waren Teil der werberelevanten Zielgruppe. Unsere Kommunikation lag offen zu Tage, aber - hey - wir hatten doch auch nichts zu verbergen. Wir waren auf der Seite der Guten, der Gegenwärtigen, die keine Vergangenheit zu bewältigen hatten. Ganz umströmt vom wärmenden Jetzt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Hätten wir doch nur mal die AGBs und Datenschutzrichtlinien genauer gelesen.</div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-83885737377149505332013-12-13T17:50:00.000+01:002014-02-25T03:42:12.529+01:00Verselbständigte Apparate<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-QXmqMpsPnIU/T_q73sL95aI/AAAAAAAABwg/n3puNYaAG4Q/s1600/PicsPlay_1341831373142.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-QXmqMpsPnIU/T_q73sL95aI/AAAAAAAABwg/n3puNYaAG4Q/s400/PicsPlay_1341831373142.jpg" height="300" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Es geht, sagst du, um die Freihandelszone, TTIP, TAFTA, transatlantische Wirtschaftsverschwörung, entfesselte Konzerne, die ihre Interessen viel zu einfach durchdrücken können, die auf Transparenz und Demokratie scheißen. Du zeigst mir geleakte Dokumente und kopierte Schreiben und prophezeist das Schlimmste. Die Privatisierung der Wasserwirtschaft durch Nestlé, Monsantos Saatgutmonopol, den Ausverkauf der Atemluft, das Sterben der letzten kleinen Agrarbetriebe, den ganzen Dreck, den man uns als Nahrung verkaufen will.</div>
<div style="text-align: justify;">
Pluralistische Ignoranz, sagst du, ist wohl die einzige mögliche Erklärung, dass hier nicht schon längst die Luft brennt. - Wir sitzen mit rußgeschwärzten Gesichtern und lauschen, wir fragen uns, was zu tun ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
Du zitierst Dutschkes umständliche Sprache: Wir müssen verunmöglichen, dass die Wirtschaftseliten uns manipulieren. Am liebsten würde ich fragen, was denn bitte "verunmöglichen" für ein Wort ist, aber es geht ja um die Sache, nicht um die Sprache.</div>
<div style="text-align: justify;">
Und was willst du jetzt machen? fragt da einer - Irgendwelche EU-Lobbyisten entführen? Doch du schüttelst eifrig den Kopf: Wir müssen es größer angehen, alle relevanten Interessengruppen mit einem Schlag ausschalten.</div>
<div style="text-align: justify;">
Auf deiner Powerpoint klickst du eine Liste von genau 52 Gruppen und Organisationen durch. Jeder darf sich eine aussuchen und sich eine Strategie überlegen, sie lahmzulegen, zu sabotieren, zu vernichten, auszulöschen. Du redest dich in Rage.</div>
<div style="text-align: justify;">
Da sind ja nur 4 deutsche Organisationen dabei, sagt einer, wie sollen wir das denn alles in den Griff bekommen. Und du sagst ziemlich lapidar: ihr werdet Weltreisende werden! Ihr werdet lernen euch in strukturschwachen Regionen zu verstecken und die Projekt aus dem Hinterland anzuschieben, euch erst im letzten Moment zu zeigen ohne die Deckung jemals ganz fallen zu lassen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Marighella und so? fragt eine, und du sagst: Nein, das machen wir schon etwas anders, ich geb euch mal die Dossiers rum.</div>
<div style="text-align: justify;">
Du verteilst Broschüren und kleine Kochbücher im Fleckhaus-Design und ich bin ganz erstaunt, was man aus einem Labello, Orangensaft, Backpulver und Schwefelsäure für interessante Kommunikationsgeräte basteln kann.</div>
<div style="text-align: justify;">
Es bilden sich erste strategische Gruppen und wählen Ziele aus, jemand hackt sich in einen Server und wirft über den Beamer ein paar Texte an die Wand, Informationen rauschen vorbei, die so erschreckend sind, dass selbst den Abgebrühtesten mal kurz der Kaffee aus der Hand fällt. Und je mehr wir begreifen, welchen kranken Plan man da verfolgt und wie er uns alle zu entmachten droht, umso eifriger werden unsere Bemühungen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wir müssen, sagst du, angreifen, und zwar so hart und effektiv wie wir nur eben können.</div>
<br />
Weiter informieren:<br />
<a href="http://www.monde-diplomatique.de/pm/2013/11/08.mondeText1.artikel,a0003.idx,0"><span style="font-size: xx-small;">http://www.monde-diplomatique.de/pm/2013/11/08.mondeText1.artikel,a0003.idx,0</span></a><br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=k5BsryfIxaE"><span style="font-size: xx-small;">http://www.youtube.com/watch?v=k5BsryfIxaE</span></a><br />
<span style="font-size: xx-small;"><a href="http://www.youtube.com/watch?v=AqWHV6xRtHY">http://www.youtube.com/watch?v=AqWHV6xRtHY</a></span>Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-58685016682718672342013-09-20T02:49:00.000+02:002014-02-25T03:42:38.561+01:00Wandel wertbezogener Postulate<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-OTWfMr8mT-w/UjuZ1vDmsPI/AAAAAAAACwc/FMIWhR8vefs/s1600/IMG_20130910_182645_20130920024023889.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-OTWfMr8mT-w/UjuZ1vDmsPI/AAAAAAAACwc/FMIWhR8vefs/s400/IMG_20130910_182645_20130920024023889.jpg" height="300" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Der alte Beamte hatte Maßnahmen ergreifen wollen zur Erhaltung der Lebenslust der Verurteilten:</div>
<div style="text-align: justify;">
Mit flinker Zunge schnalzend überlegte er sich, Apfelkerne zu pflanzen in die Augenhöhlen der Mörder, Lilien in die Hände der Diebe, Astern in die Münder der Lügner.</div>
<div style="text-align: justify;">
Die grollenden Wachhunde sollten Halsketten aus Gänseblümchen tragen und Malvenduft würde den Schweiß der Angst überdecken. Ins Meer hieb er Gruben, die das Dunkel der Nacht schlucken sollten, ersann mechanische Spinnen, die den Faden des Schicksals rückwärts spinnen konnten. Er verbot Hähnen den Morgenschrei und trainierte sie im Erzählen von Anekdoten und Bonmots. Grell schminkte er schwermütige Affen, er malte der Zukunft goldene Fliegenaugen und briet Tauben im Wachturm.</div>
<div style="text-align: justify;">
Doch als der erste der Verurteilten lachte, schoss er ihm mit Leidenschaft von hinten durchs Genick. Und schmunzelte leise.</div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-68284453558653382202013-09-04T15:41:00.001+02:002013-09-05T01:20:26.916+02:00Maeterlincks Erlebnis<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-n8mDcDDDLD8/UBRHd5Bwi8I/AAAAAAAAB08/Eq-jBvoSCV0/s1600/PicsPlay_1342982604002.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://4.bp.blogspot.com/-n8mDcDDDLD8/UBRHd5Bwi8I/AAAAAAAAB08/Eq-jBvoSCV0/s400/PicsPlay_1342982604002.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Maurice Maeterlinck machte als Kind von neun Jahren in einer erhitzten südfranzösischen Nacht, hastig atmend im Bett seines dunklen Kinderzimmers, eine irritierende Erfahrung:</div>
<div style="text-align: justify;">
Es träumte ihm, ein Schmetterling setzte sich auf seinen Mund und wüchse in wenigen Sekunden auf die Größe seines Dreiradsattels an, während er sich gleichzeitig mit seinen Widerhakenbeinchen so sehr an seinen Lippen festhielt, dass der Junge sie nicht mehr öffnen konnte. Bald klammerte sich das Insekt auch übermütig an seine Nase. So war ihm Sprache und Atem verwehrt. Zunächst hörte er noch, dass seine Eltern in der Stube umhergingen, doch er konnte sich ihnen nicht verständlich machen. Zwei ekelhaft flauschige Motten krochen alsbald in seine Gehörgänge, bis er nur noch das innerliche Pumpen seines eigenen kleinen Herzens hörte. In wilder Angst blickte er umher und sah eben noch, wie zwei große Schaben sich über seine Augenhöhlen schoben, bevor sich das schattige Zimmer vollkommen verdunkelte. </div>
<div style="text-align: justify;">
Als er begann, wild um sich zu schlagen, sich aber nicht befreien konnte, kam seine Mutter, von den dumpfen Schlägen angelockt, besorgt in das Zimmer und machte Licht.</div>
<div style="text-align: justify;">
Mit geübten behutsamen Griffen nahm Sie die Insekten eines nach dem anderen von Ihrem Sohn und steckte sie in einen mitgebrachten Sack, wischte ihm abschließend mit einem feuchten Tuch über das Gesicht und sagte leise: Nur ruhig meine Junge, das ist alles nur ein Traum.</div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-66898859930390346872013-08-06T04:34:00.000+02:002013-09-22T22:28:45.474+02:0047<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-X2gNh4MFcF0/UJSHcSWqGoI/AAAAAAAACDk/LfQ8H59gwzQ/s1600/PicsPlay_1349741428680.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://3.bp.blogspot.com/-X2gNh4MFcF0/UJSHcSWqGoI/AAAAAAAACDk/LfQ8H59gwzQ/s400/PicsPlay_1349741428680.jpg" width="400" /></a></div>
Er sagt: Ich weiß wovon ich rede. Ich hab die Gruppe 47 beim kollektiven Wackelpuddingessen erwischt!<br />
Ich: Waldmeister oder das Rote?<br />
Er: Ist doch scheißegal. Das war doch nur so eine Redensart!<br />
Ich: Noch nie gehört.<br />
Er: Ach, leck mich doch. Ich glaub Zitrone!<br />
Ich: Warum sollte dieser pseudoelitäre Scheißhaufen Wackelpudding essen?<br />
Er: Was weiß ich. Es war halt so!<br />
Ich: Böll hasste Wackelpudding.<br />
Er: Der Richter hatte ja auch Wodka reingekippt.<br />
Ich: Ach so, ja dann kann ich mir das schon vorstellen. Wie eine Herde Brüllaffen unter Schnaps.<br />
Er: Was hast du denn gegen die? War doch ne schnieke Sache.<br />
Ich: Also hör mal, etwas, das Arno Schmidt zu doof war, kann doch eigentlich nichts sein.<br />
Er: Aber Arno war doch der Unausstehlichste von allen.<br />
Ich: Na, dann geh doch deinen tollen Uwe Johnson lesen, du Superhirn, du!<br />
<br />
sprachs<br />
ging<br />
trank<br />
<br />Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-57191835714600046172013-08-01T04:36:00.002+02:002013-08-01T04:37:38.775+02:00Autopoiesis<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-S_rVoieIEC8/UWb-TphzTqI/AAAAAAAACUc/BdNg9rs-REE/s1600/IMG_20130411_164047.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://1.bp.blogspot.com/-S_rVoieIEC8/UWb-TphzTqI/AAAAAAAACUc/BdNg9rs-REE/s400/IMG_20130411_164047.JPG" width="400" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Das staatliche Gewaltmonopol war uns suspekt, doch wir verharrten
im Notstand. Wir lasen Marcuse und missverstanden ihn, wir wollten ihn
missverstehen. Sartre sprach klarer. Unserer Meinung nach hing Adorno im
Elfenbeinturm rum, wie ein Zombie am Glockenseil. Horkheimer war einer dieser
Besserdenker, der die Kritische Theorie in einem Büro in Frankfurt säuberlich polierte.</div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Idealismus ohne Praxis, der nicht zur Umsetzung drängt, war für
uns verdächtig. Primat der Aktion und taktische Gewalt kam uns nicht unnütz vor.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Doch es gab keine Ideologie mehr, die wir angreifen konnten,
sie war bereits unsichtbar herabgesunken in unsere Art die Waren zu begehren,
die Arbeit zu leisten, die Verhältnisse zu leben. Warum sonst blieben die
großen Revolutionen aus? Es gab keinen benennbaren Verblendungszusammenhang
mehr. Die Prozeduren des Alltags waren so evident, dass sie unhinterfragbar
geworden waren. Die Strukturen lagen offen zutage, wir mühten uns vergeblich,
sie noch transparenter zu machen: sie waren längst über die Ermüdung der Massen
gewachsen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Die Allgemeinheit formte die Umstände, sie wurde nicht mehr
geformt; die laue Zufriedenheit wies darauf hin, dass Huxley der Wahrheit viel
näher gekommen war als Orwell.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Wir bemängelten das schwindende Klassenbewusstsein, sahen
sogar das Bewusstsein überhaupt in Auflösung. Die Schaffung von Mehrwert ging
auf Kosten Vieler. Wir dürsteten nach einer Theorie, die alles umfasste,
die unsere Aktionen stützte und deren Elemente wir in den Setzkasten unseres
Kopfes integrieren konnten. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Wir fühlten den ekelhaft prosperierenden Spätkapitalismus,
der rhizomatisch unsere Familienstammbäume durchwucherte. Wir fürchteten sein Belohnungssystem zu verlieren,
wenn wir etwas unternahmen, endgültig herauszufallen aus den sich beschleunigenden
Zyklen von Produktion und Konsumption.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Der Gesamtzusammenhang, so sagten wir uns, ist das Falsche,
das Unwahre, das allgemein Anerkannte. Das zur Totalität tendierende
gesellschaftliche System durchdrang Ökonomie, Politik und Kultur und wurde zur
Apparatur genussvoll vollzogener Anpassungen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Und doch träumen wir jede Nacht von der Entfaltung der Widersprüche
und Konflikte. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Aus unruhigem Schlaf schrecken wir auf.<br />
Mit der Faust unterm Kissen.</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<o:p></o:p></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-4066866402025671872013-07-22T05:08:00.001+02:002013-09-22T22:30:06.097+02:00Sachzwang<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-LZde-dXffKQ/UeGTKXhmQiI/AAAAAAAACoU/X0TIw2QzV9A/s1600/IMG_20130706_200345_20130706202000652_20130710235744522.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://3.bp.blogspot.com/-LZde-dXffKQ/UeGTKXhmQiI/AAAAAAAACoU/X0TIw2QzV9A/s400/IMG_20130706_200345_20130706202000652_20130710235744522.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Mein Nachbar sieht aus wie Marcel Duchamp.</div>
<div style="text-align: justify;">
Ich warte, bis er fort geht und breche bei ihm ein. Ich fotografiere sein Geschirr, seine gemusterten Stofftaschentücher und seine Arztrechnung.</div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist kühl in der Wohnung, in einem Zimmer liegt auf dem Tisch ein Buch mit einem Einschussloch und Marmeladenspuren am Einband (Heidelbeere, mit Sicherheit).</div>
<div style="text-align: justify;">
Im Keller finden sich alte Reifen und ein an die Wand genageltes, völlig vertrocknetes Rosinenbrot. Ich gehe umher und verhalte mich wie jemand, der mich auf einer Bühne spielt - bedacht und unnatürlich. Ich fotografiere mich mit Selbstauslöser - 12 Sekunden aufgeregtes Atmen im stillen Dunkel - neben dem Rosinenbrot und lächele in die Kamera. Auf dem Foto werde ich mich später nicht wiedererkennen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Als ich das Haus verlasse, verschwindet die Straße, Rue de Grenelle, von allen Stadtplänen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Was in der Nacht noch geschah:</div>
<div style="text-align: justify;">
Schwimmunterricht, ein verlorenes Schachspiel, mäßiges Durstgefühl und der Entwurf eines gigantischen Kerkers.</div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-64155317487425901802013-05-17T19:30:00.000+02:002013-05-17T22:47:59.077+02:0015 Instruktionen für einen freien Sonntag<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-3Nxy-S1aI6k/UYgmOSm0mHI/AAAAAAAACdY/S_dx9giV6o8/s1600/IMG_20130506_012045_20130506012541522_20130506235049681.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="298" src="http://1.bp.blogspot.com/-3Nxy-S1aI6k/UYgmOSm0mHI/AAAAAAAACdY/S_dx9giV6o8/s400/IMG_20130506_012045_20130506012541522_20130506235049681.jpg" width="400" /></a></div>
01. Versuche etwas zu verlieren. Vermeide Absicht!<br />
02. Male etwas, das Du noch auf keinem Bild gesehen hast.<br />
03. Drücke Deinen Kopf wie ein frisches Brot.<br />
04. Wachse über Nacht um 3 Millimeter.<br />
05. Fotografiere Deinen Atem.<br />
06. Sprich mit einem Vogel. Achtung: Rotkehlchen und Raben sind die besten Gesprächspartner.<br />
07. Forme Kraft Deiner Gedanken eine Wolke zu einem konkreten Objekt um. Steck das Objekt in die Tasche.<br />
08. Lasse etwas Gefangenes frei. Zerstöre den Käfig.<br />
09. Verstecke etwas Obskures in der Wohnung eines Freundes. Erzähle niemandem davon.<br />
10. Fange einen Windstoß in einem Glas. Lasse ihn in Deinem Zimmer wieder frei.<br />
11. Finde eine Nase, die Deiner eigenen ähnlich sieht. Drücke Deine behutsam dagegen.<br />
12. Vertausche in Deiner Wohnung die Position zweier Objekte, die Du oft benutzt.<br />
13. Lehne die Realität als obszön ab.<br />
14. Tauche im Traum eines Freundes auf.<br />
15. Besinne Dich.<br />
<br />
<br />Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-38265882926966696662013-04-29T00:49:00.002+02:002013-04-29T00:51:21.177+02:00Eure Denke<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-3CfCdjdTsF8/USfNHyoynLI/AAAAAAAACKY/-OPPiUYtuZE/s1600/PicsPlay_1361550178843.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://3.bp.blogspot.com/-3CfCdjdTsF8/USfNHyoynLI/AAAAAAAACKY/-OPPiUYtuZE/s400/PicsPlay_1361550178843.jpg" width="400" /></a></div>
Was denken die sich nur?!...<br />
<br />
setzen halb rasierte Katzen auf Glastische und filmen sie von unten für ihren total witzigen Youtube-Kanal<br />
<br />
tätowieren sich vergnüglich-esoterische Sinnsprüche aus dem <i>Kleinen Prinzen</i> aufs Skrotum<br />
<br />
lesen Kindern mit Zahnspange Jandls "Schtzgrbn" zehn Mal in Folge zum Einschlafen vor<br />
<br />
versuchen auf Midazolam die Braille-Botschaft der Rauhfasertapete zu lesen<br />
<br />
schlagen hinterrücks Maulwürfe tot und beerdigen Sie in den eigenen Erdhäufchen<br />
<br />
nehmen drei Mal täglich fünfundsiebzig Milligramm Venlafaxin und glotzen dann angstzitternd <i>Martyrs</i><br />
<i><br /></i>
stecken nervösen Reisfeldratten im Zoo zerfledderte Ausgaben von <i>Mille Plateaux</i> zu<br />
<br />
fahren eintausenfünfhundertunddrei Kilometer um mit Lourdes-Wasser geweihte Unterhosen zu kaufen<br />
<br />
und sagen zu mir:<br />
"Na, Sie haben aber ne Denke!"Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-45109285562805888132013-04-18T17:55:00.000+02:002013-04-18T17:55:00.808+02:00Garten der (un)erwünschten Worte<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-QEmgxCiJjX4/UVjmSC2KmZI/AAAAAAAACR0/TNp3-gBW6mo/s1600/IMG_20130401_034218.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://3.bp.blogspot.com/-QEmgxCiJjX4/UVjmSC2KmZI/AAAAAAAACR0/TNp3-gBW6mo/s400/IMG_20130401_034218.JPG" width="400" /></a></div>
Einige Worte, die ich nie mehr hören oder lesen möchte:<br />
<br />
Dispositiv, awesome, Lifestyle, Fashion, Richard David Precht, Primark, Bachelor/BA, Master, Personality, Akkreditierung, Hochbegabung, Rahmenbedingungen, Monetarisierung, Richtwert, diskursiv, Prekariat<br />
<br />
Einige Worte, die ich gern mal wieder (öfter) wo lesen oder hören würde:<br />
<br />
Heidelbeerpfannkuchen, Sommerfell, Fennek, Soubrette, Bilanz-Suizid, behutsam, Trapezoeder, Ritornell, Fröschin, Murmelbahn, Himbeerbubi, Siebensachen, Bilsenkraut, Flughund, Wechselbalg, Renommierband, saumselig, Scharmützel<br />
<br />
Eure Vorschläge zu dieser Liste!?<br />
<br />Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-15915420647642287762013-04-15T01:28:00.000+02:002013-04-15T01:32:04.829+02:00Wir waren...<a href="http://2.bp.blogspot.com/-98SjezBcHYo/URegGTTT8oI/AAAAAAAACIM/hHBy3KcIXV4/s1600/p20120412-032440.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; display: inline !important; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" height="300" src="http://2.bp.blogspot.com/-98SjezBcHYo/URegGTTT8oI/AAAAAAAACIM/hHBy3KcIXV4/s400/p20120412-032440.jpg" width="400" /></a><br />
Wir waren Rocklegenden! Untergrundkämpfer! Rädelsführer! Magisterstudenten! Orchesterleiter! Straßenkämpfer! Teilchenbeschleuniger! Fraktaltangenten! Potenzgiganten! Tarnkappenbomber! Sternenzerstörer! Tierbefreier! Bombenleger! Weiterdenker! Morgenschläfer! Sonnenanbeter! Brandstifter! Eisbrecher! Harnischträger! Vernunftverweigerer! Bilderstürmer! Lichtbringer! Revolutionäre! Prozesszersplitterer! Mauernsprenger! Blitzmerker! Arcadespieler! Lautersteller! Titanenforderer! Transzendentalreisende! Kernfusionexperten! Experimentalphysiker! Märtyrer! Tischtennischampions! Rudimentalverbieger! Kontinentalkinetiker! Hungerkünstler! Feinschmecker! Datenschützer! Poesieeuphoriker! Welteinsturzmelancholiker! Religionskritiker! Rosenkreuzer! Kreuzritter! Testamentsvollstrecker! Leistungsträger! Arbeitsverweigerer! Tatortreiniger! Kulturkritiker! Apokalypsenbeschwörer! Brandherde!<br />
Gefangene unserer Triebe!<br />
Aggregatzustände der Hoffnung!<br />
Phantomschmerzen der Liebe!<br />
Mätressen des Wahnsinns!<br />
Traumata des Versagens!<br />
Horizonte der Eklipse!<br />
Trabanten unseres Wortschatzes!<br />
Giganten der Langsamkeit!<br />
Raben der Erinnerung!<br />
Entzifferer des Palimpsests!<br />
Zuneigetrinker des Grals!<br />
Manichäer der Einsilbigkeit!<br />
Selenografen der Tristesse!<br />
Sterbliche!<br />
Menschen!<br />
Und wir sind es noch heute!<br />
<br />Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-82294917123589295712013-04-10T20:27:00.002+02:002013-04-12T02:17:11.595+02:00Dressed for success<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-gOPsyobpOrY/UVdpcakumTI/AAAAAAAACRE/MMrGxZxYAF8/s1600/PicsPlay_1364085540089.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://1.bp.blogspot.com/-gOPsyobpOrY/UVdpcakumTI/AAAAAAAACRE/MMrGxZxYAF8/s400/PicsPlay_1364085540089.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="line-height: 115%;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Heute Nacht in einem Wohnwagen im dänischen Hinterland Weltrevolution geplant. Achtundsiebzig Seiten
Aufzeichnungen zur Umverteilung von Produktionsmitteln, Waren und Reichtum,
Verhinderung spezifischer Kapitalflüsse. </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="line-height: 115%;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Für die Aktion "Hagbard Celine" neun Programmierer angefragt, alte Fabrikhalle angemietet, Glasfaserbreitbandinternetanschluss online beantragt. Das Xetra-System mittelfristig auszuschalten, sollte keine Schwierigkeit darstellen!</span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 115%;">Einzelne Projekte und Roadmaps erstellt, erste Konzepte zur
Unterbrechung und Unterbindung von privaten Fernsehen- und Radioprogrammen. Berechnung vektoriell magnetischer Feldgrößen zur Konstruktion des großen Realitätsverbiegers angestellt.</span><span style="font-family: sans-serif; font-size: x-small; line-height: 19.1875px;"> </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 115%;">Auf YouTube narrensichere
Anleitungsvideos für DoS- bzw. DDoS-Attacken eingestellt, Bauanleitung für Datenjammer gepostet, Webcrawler ausgeschickt, Kommunikationsstrategie
ausgearbeitet, Bot-Netz fürs Wochenende gemietet.</span></div>
</div>
<div class="MsoNormal">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 115%;">Als erster Arbeitsschritt einen acht Punkte-Plan zur
zielgerichteten Identifikation der Massen mit dem Unternehmen skizziert, kleine
Holzmindener Werbeagentur mit Logodesign beauftragt.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 115%;">Dazu im Repeat 8 Stunden Pinky and the Brain, Titelsong. <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal">
<div style="text-align: justify;">
<span style="line-height: 115%;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und plötzlich wenden sich Pinky und Brain aus dem Bildschirm
an mich und fragen: „Ist das jetzt eine kritische Phase in der Geschichte?“ Und
ich sage zu ihnen: „Wollen wir es hoffen!“</span><span style="font-size: 16pt;"><o:p></o:p></span></span><br />
<span style="line-height: 115%;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></span></div>
</div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-49023082182920518532013-03-31T04:14:00.001+02:002013-04-07T17:14:30.121+02:00Kleines Literaturrätsel (VI) - Wer bin ich?<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-1nbAcqRthpQ/UUlOpEwR4II/AAAAAAAACP8/X-5IO3GPnwc/s1600/PicsPlay_1363758621020.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://4.bp.blogspot.com/-1nbAcqRthpQ/UUlOpEwR4II/AAAAAAAACP8/X-5IO3GPnwc/s400/PicsPlay_1363758621020.jpg" width="400" /></a></div>
So mancher im Büro redet hinter meinem Rücken, getrieben vom
Neid auf meine bessere Anstellung – denn wer wäre nicht gern verbeamtet? Man
trägt die feinere Kleidung, drückt sich gewählter aus und lupft den Hut im
Vorübergehen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Auf der Straße schau ich auch mal den Damen hinterher, wie
eben erst einem besonders entzückenden Kind, das eine - man mag es kaum glauben - sprechende Hündin besitzt, die über einen erheblichen Wortschatz gebietet. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Das habe ich später umso mehr gedacht, als ich einen
Briefwechsel eben jener Hündin an mich brachte, worin ich fand, dass dieses
Tier nicht nur etwas von Politik verstand, sondern auch so manches französische
Wort benutzte – obwohl man doch an der Schrift erkannte, dass hier nicht die
Hand, sondern eine Pfote die Feder geführt haben musste.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Einige Tage später, aber wieviele Tage sind es eigentlich
und in welchem Jahr befinde ich mich?, fällt es mir immer schwerer, meiner
gewöhnlichen Arbeit nachzugehen, da ich mich nicht mehr zu den Bürgerlichen
zähle. Wie kann das den Menschen nur verborgen bleiben? Sie bleiben kaum
stehen, wenn ich vorbeigehe. Sehen sie mich denn nicht? Begreifen sie denn
nicht, wer ich bin?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Außerdem plagen mich alle Tage zwei Fragen: Warum diese
Duschen mit Eiswasser? Und: Wie reise ich möglichst schnell ein paar tausend
Kilometer Richtung Südwesten?<o:p></o:p><br />
<br /></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-53837526908928863572013-03-23T01:50:00.000+01:002013-03-23T02:31:15.877+01:00Der rechte Augenblick<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-cN5jepqsUsM/USqUCfIX-tI/AAAAAAAACLM/0BMNGwVclss/s1600/PicsPlay_1361744831549.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://3.bp.blogspot.com/-cN5jepqsUsM/USqUCfIX-tI/AAAAAAAACLM/0BMNGwVclss/s400/PicsPlay_1361744831549.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
Von den Terrassen der Cafés klingen metallisch die Stimmen<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und eifrige Raben stehlen Gästen das Gebäck von den
Untertassen<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Traurige Passanten spucken auf die Gleise der Straßenbahn<o:p></o:p><br />
Während die Oberleitungen von fernen Trafostationen singen</div>
<div class="MsoNormal">
Ich stehe mit einem Buch unterm Arm am Tiergarten<br />
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
und warte auf den Regen<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Als ich dich sehe, mit dem gleichen Buch vor der Nase<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Einem Zinkfüller am Revers und dunkelblauem Hut<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Wie du dich abwendest und über einen Tautropfen sinnst<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Der heute früh aus dem Kelch einer kühlen Blume in deine Hand
fiel.<o:p></o:p><br />
<br /></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-16276552475531980262013-03-19T04:37:00.001+01:002013-09-22T22:34:20.061+02:00Betula incognito<a href="http://4.bp.blogspot.com/-YoA5XS5GS1g/UUfaTHqtapI/AAAAAAAACPs/TyfBzoUVf1w/s1600/PicsPlay_1363653969386.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; display: inline !important; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" height="300" src="http://4.bp.blogspot.com/-YoA5XS5GS1g/UUfaTHqtapI/AAAAAAAACPs/TyfBzoUVf1w/s400/PicsPlay_1363653969386.jpg" width="400" /></a><br />
<div class="MsoNormal">
Wildes Treiben auf dem Bahnsteig. Durchsagen und Blicke fliegen durch die kühle Luft. Der Russe mit der Waschbärmütze ist eben aus dem Zug
gestiegen und bleibt vor mir stehen:</div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
-Sind Sie nicht diese Birke? fragt er<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
-Birke? Ich?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
-Ja, diese Birke, die früher vorm Fenster meines
Kinderzimmers stand? Mein Lieblingsbaum und Schattenspender!<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
-Sehe ich denn aus wie ein Baum?<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
-Ähm, jetzt, wo Sie’s sagen, naja, hm, aber irgendwie...schon…<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Sein Atem riecht leicht nach Schnaps und offensichtlich
sind ihm seine Worte mittlerweile ein wenig unangenehm. Er errötet und räuspert
sich, sagt „entschuldigen Sie“, dreht sich rasch auf dem Absatz um und geht
davon.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Als ich am Tag darauf, auf der Wiese stehend, die Arme weit
in den Himmel gereckt, sonnenfleckige Schattenmuster an die Hauswand male,
frage ich mich ganz kurz: wie hat er mich nur erkennen können? Ich hatte doch
einen Mantel an… und Schuhe, dazu ein T-Shirt und sogar eine alberne Basecap.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Ich runzele die Rinde. Es bleibt mir ein Rätsel.<o:p></o:p><br />
<br /></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-57023359409082310182013-03-11T04:32:00.000+01:002013-03-19T16:26:05.052+01:00Kleines Literaturrätsel (V) - Wer bin ich?<a href="http://2.bp.blogspot.com/-A6-I5apHDUg/T7z4iQbOI_I/AAAAAAAABmI/5JLlKAXtIoU/s1600/p20120522-033757.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; display: inline !important; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" height="300" src="http://2.bp.blogspot.com/-A6-I5apHDUg/T7z4iQbOI_I/AAAAAAAABmI/5JLlKAXtIoU/s400/p20120522-033757.jpg" width="400" /></a><br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Es ist schon eine Art kurzer Amoklauf mitten in der Flora
eines hübschen Waldgebietes, was ich, schwitzend in meinem schwarzen Anzug,
hier veranstalte. Eine Krankheit der Moderne, eine Überspanntheit der
stadtgewohnten Nerven, ein Anflug von Neurasthenie, die schließlich zu
verwirrender Selbstbeobachtung führt. Und? Was sehe ich? Mich selbst, wie ich
ein Geschöpf köpfe, dessen Blut den Boden besudelt und dessen abgeschlagenes Haupt
ein befremdliches Eigenleben entwickelt. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Es war ein kalter Mord, soviel weiß ich selbst, und grübele
über die Möglichkeit, eine solch offensichtliche Leiche zu eskamotieren.
Gleichwohl verweigere ich die Buße, verfalle dann aber auf die irrsinnige Idee, dem
Kadaver neuerlich Leben einzuhauchen. Doch zu spät: bleibt nur die
Flucht – und am Rande des Weges stehen finstere Gestalten, von denen manche weinen und
andere nach mir greifen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Zurück daheim finden meine Gedanken keine Ruhe, die Tote
umtreibt mich, verdreht mein Gehirn für lange Zeit, entfacht in mir einen verqueren
Totenkult, bis ich schließlich, viel später, zurückkehre an den Ort meiner Tat,
um weiter und noch mehr zu morden. Und ich lache – na bitte, es geht doch!<o:p></o:p><br />
<br /></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-23147105103120323352013-03-03T17:00:00.000+01:002013-03-23T01:24:23.811+01:00Mahnung<a href="http://3.bp.blogspot.com/-ESXE2yDKqqI/UJAyYCifRnI/AAAAAAAACCE/BfgyWwpki9A/s1600/PicsPlay_1349741502636.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; display: inline !important; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" height="300" src="http://3.bp.blogspot.com/-ESXE2yDKqqI/UJAyYCifRnI/AAAAAAAACCE/BfgyWwpki9A/s400/PicsPlay_1349741502636.jpg" width="400" /></a><br />
<div class="MsoNormal">
Trau nicht den Männern mit den schwarzen Hüten<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Erst gestern sah ich einen<br />
Der ein Säugetier verspeiste<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
In ein Kinderbuch pisste</div>
<div class="MsoNormal">
Und einen Tautropfen zertrat<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Trau nicht den Männern mit den schwarzen Hüten<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Sie erschlagen Marienkäfer <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Mit Hauptstadttelefonbüchern<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Bleiwinkelrohren <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und Eisenbahnschienen<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Trau nicht den Männern mit den schwarzen Hüten<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Sie handeln<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Mit Finanzobligationen <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Echthaarperücken<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Und Läusemilch<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Wenn du einen von ihnen siehst<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Zögere nicht<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Schlag ihn mausetot<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Mit einem Strauß Wasserlilien</div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-15984017473125507502013-02-15T17:12:00.001+01:002013-02-15T17:23:07.442+01:00Jagdfreie Zeit<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-N4ruWLlbguA/UPNj_gboEBI/AAAAAAAACGA/yClspeV8XNQ/s1600/PicsPlay_1358127879152.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://2.bp.blogspot.com/-N4ruWLlbguA/UPNj_gboEBI/AAAAAAAACGA/yClspeV8XNQ/s400/PicsPlay_1358127879152.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Jetzt hört mal, Leute. Ihr müsst auch mal die Waffe aus der Hand legen, mal keine Bombenkochbücher downloaden und keine Zündkapseln an Lichtschranken anschließen. Einfach mal die Brandsätze ins Schaumstofffutter der kleinen Koffer zurücklegen, die ihr immer so auffällig um die Fundamente der Hochhäuser bewegt.</div>
<div style="text-align: justify;">
Ist schon klar, was ihr wollt und wofür ihr kämpft, aber wie wärs denn mal mit etwas zünftiger Protestlyrik, gerne auch so Rolf-Dieter Brinkmann-Style, oder vielleicht ein Gegenwartsdrama, das den Finger auf die wunde Stelle legt, der Gesellschaft mal so richtig den Spiegel vorhält. Oder was mit Kerzen, Lichterketten und Schweigeminuten, Leserbriefe oder mal ein Streik, aber nicht zu lange. Nicht, dass der Infrastruktur noch die Puste ausgeht.</div>
<div style="text-align: justify;">
Oder eine Petition, ein Bürgeraufbegehren, aber bitte nicht übertreiben - es muss alles im Rahmen bleiben - und keine allzu bösen Worte. Protest-T-Shirts sind auch was Feines oder mal einen kleinen Sticker, aber bitte nur an die dafür vorgesehene Stelle kleben, keine Sachbeschädigung riskieren. Man kann ja auch auf den Facebookseiten der großen Konzerne mal was Kritisches schreiben, oder vielleicht was Kritisch-Konstruktives, gleich mal einen Verbesserungsvorschlag posten. Oder andere Konzerne, die irgendwie mehr in die Ethikpromotion investieren liken, aber mal so richtig: inklusive teilen und doppel-liken.</div>
<div style="text-align: justify;">
Sublimiert doch mal die ganze scheiß Aggression (am besten im Netz - das Netz schluckt doch alles), so kanns doch nicht weitergehen. Wie wärs denn mal mit ner schicken Videoinstallation zu Transparentmachung hegemonialer oder sonstiger Machtverhältnisse? Oder zur Mythenanalyse? Oder zu geschlechterspezifischen Stereotypen? Einfach mal Bildende Kunst statt Bombe. Pinsel statt Zündschnur, Füller statt Heckler & Koch.</div>
<div style="text-align: justify;">
Und jetzt fangt mir nicht an, diesen Kram im öffenlichen Raum zu verteilen, reicht doch schließlich, wenn ihr das in euren Hinterhöfen und Garagen macht!<br />
<br /></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-58682374873258859342013-02-12T06:33:00.002+01:002013-02-15T17:23:18.817+01:00Was sollen die Texte nur von uns denken?<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-Un0ObH6w0j8/UPNjlrDHZmI/AAAAAAAACGI/5jlmDKo_e0k/s1600/PicsPlay_1353613168719.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://3.bp.blogspot.com/-Un0ObH6w0j8/UPNjlrDHZmI/AAAAAAAACGI/5jlmDKo_e0k/s400/PicsPlay_1353613168719.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="MsoNormal">
Robert Johnson hören in der Bibliothek<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Beim Überqueren des Zebrastreifens an Barthes‘ Tod denken<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Spiegeleier essen im Collège de France<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Dem Brahmanen die Nougatschokolade klauen<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Zaghaften Bildhauern Dynamit schenken<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Dem Leser die Wahl der Waffen überlassen<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Die Tapisserie im Palais Faubourg verachten<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Unter der Dusche Bruges-la-Morte lesen<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Vom Verkehr umströmt, inmitten der Kreuzung schreien:<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Ich bin Edmont Dantès, Kapitän der Pharao!<o:p></o:p><br />
<br /></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-7980857536885119202013-02-03T04:41:00.000+01:002013-03-23T02:11:20.478+01:00Abwesenheit<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Man findet eine alte Brille wieder, die mittlerweile ein
nicht mehr ganz scharfes Bild produziert, reibt sich die Augen und schaut
stundenlang Fotos von früher an.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Da gibt es Menschen, die nun nicht mehr leben, die man
vermisst, schmerzlich vermisst. Deren Verschwinden zum Verdrängten gehört,
damit die Tage leichter fallen. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Diese rohe Realität der Fotos haut einem das ganze Gewesen-Sein
um die Ohren, das ist keine Simulation: es ist so gewesen. Und in der hellen Kammer
tapsen wir umher, zwischen den Zeiten, zwischen alten Kaffeekannen und
Porzellanfiltern, Gesichtern, Nächten und Himmeln.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Die Fotografie entblößt jedes Detail, öffnet die Adern der
Vergangenheit, produziert eine totale Distanzlosigkeit.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Zwischen alledem, den Bildern der Freunde und Dinge und Orte,
erblickt man sich selbst in der Spiegelung einer Scheibe: Schemenhaft halte ich
die Kamera, deren Objektiv eine Wirklichkeit verfügbar macht und entzeitlicht. Was
Barthes „unbedarfte Kontingenz“ nennt hat die Wucht einer Wahrheit, die in
Umrissen wahrnehmbar wird.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Mit Hilfe der Fotografie betreten wir die Ebene des Todes,
betreten die Welt des Gewesenen, des nicht Wiederkehrenden, des Unumkehrbaren.<br />
Und
doch flüstert die Fotografie auch leise von Auferstehung. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Es ist dieser Schwindel, der so sehr schmerzt.<o:p></o:p><br />
<br /></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-68140440898032465932013-01-25T04:42:00.002+01:002013-01-29T23:33:13.093+01:00Wissenswertes für Eltern<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-VdgEo9-jLJg/UJSH7_VUDPI/AAAAAAAACEc/uMaV5bT4-kk/s1600/PicsPlay_1351626326973.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://2.bp.blogspot.com/-VdgEo9-jLJg/UJSH7_VUDPI/AAAAAAAACEc/uMaV5bT4-kk/s400/PicsPlay_1351626326973.jpg" width="400" /></a></div>
<span style="background-color: black; color: #cccccc; font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">Trinken Kinder von 3 Jahren Kirschsaft bei Dunkelheit und Sturm, bekommen sie unproportional große Füße.</span><br />
<div dir="ltr" style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">
<span style="background-color: black; color: #cccccc;"><br /></span></div>
<div dir="ltr" style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">
<span style="background-color: black; color: #cccccc;">Fahren Zehnjährige im Winter bei Ostwind und gleichzeitigem Schneefall mehr als 3 Stunden mit dem Schlitten, verschieben sich die Augenbrauen in Richtung Ohr.</span></div>
<div dir="ltr" style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">
<span style="background-color: black; color: #cccccc;"><br /></span></div>
<div dir="ltr" style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">
<span style="background-color: black; color: #cccccc;">Lässt man Kinder in ihrem siebten Lebensjahr an Gold lecken, mögen sie niemals im Leben Labskaus.</span></div>
<div dir="ltr" style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">
<span style="background-color: black; color: #cccccc;"><br /></span></div>
<div dir="ltr" style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">
<span style="background-color: black; color: #cccccc;">Zeigt man Zweijährigen einen Western in der letzen Aprilwoche, neigen sie später zu Ohrläppchen in der Form von Peru.<br /><br />Sitzen Vierjährige mehr als 2 Stunden bei Schlagermusik gegen die Fahrtrichtung im Zug, können sie niemals ohne schreckliche Quietschgeräusche an eine Tafel schreiben.</span></div>
<div dir="ltr" style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">
<span style="background-color: black; color: #cccccc;"><br />Tunkt man die kleinen Zehen von Fünfjährigen in Nussöl, bekommen sie ein besonders feines Gehör.</span></div>
<div dir="ltr" style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">
<span style="background-color: black; color: #cccccc;"><br />Liest man Achtjährigen rückwärts aus dem Buch Deuteronomium vor, werden sie später besonders umsichtige Autofahrer.</span></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-24250910052020663122013-01-21T14:34:00.000+01:002013-01-21T14:34:56.555+01:00Meanwhile<a href="http://2.bp.blogspot.com/-eheUSkN0gk0/T4eEUEXEViI/AAAAAAAABUg/iXhhVMDBoQ0/s1600/p20120413-033950.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; display: inline !important; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" height="300" src="http://2.bp.blogspot.com/-eheUSkN0gk0/T4eEUEXEViI/AAAAAAAABUg/iXhhVMDBoQ0/s400/p20120413-033950.jpg" width="400" /></a><br />
<div style="margin-bottom: 0cm; page-break-before: always; text-align: justify;">
Als ich
meine Aufzeichnungen vom Vortag noch einmal las, wurde mir klar, dass
Kaffee der Grundstein für alles ist.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Ohne Kaffee gibt es nichts zu wollen.
Nicht im Mindesten.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Und deswegen brauchen wir einen Kaffee,
damit wir einen Gedanken haben, damit wir einen Garanten haben, dass
es weitergeht.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Und diesen Kaffee sollte es möglichst
pünktlich zum Tagesstart geben – was nicht heißt, dass es nicht
auch einen Kaffee zum Ende des Tages, also in der Nacht, geben
sollte. Der Nachtkaffee ist ebenso wichtig wie
der Morgenkaffee, der ja auch oft erst ein Mittagskaffee ist.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Meanwhile in the Sheraton:</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Doctor Jeep plays on and on and on...</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Meanwhile in Troja:</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Ein Althistoriker treibt die Seinen zu
Höchstleistungen an. Alle buddeln in einem verbotenen Gebiet und
werden daraufhin festgenommen.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Meanwhile in Paderborn: Ein Ex-Literaturwissenschaftler überlegt, auf seine alten Tage noch
Gegenwartsdramatiker zu werden. Er ist naiv. Er ist sich ganz sicher,
dass man da eine Menge Geld machen kann. "Da liegt Gold im Drama",
flüstert er gedankenverloren.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Meanwhile im Portemonnaie:</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Hm, denkt das schwach unterfütterte
Geldstück, warum bin ich nie so richtig in den monetären Kreislauf
eingetreten, immer nur in Deutschland geblieben, nie durch schwitzige
Hände nach Italien gereist, die früher Millionen Lira hielten.
Manchmal lag ich ja schon mit einem französichen Zwei-Euro-Stück im
Lederbett, das war ein potentes Bürschchen. Und bei den Ärmsten,
das weiß das Kleingeld, hat man es im Münzfach am besten. Manchmal
wird man zur Glückmünze und tritt aus der Gesichtslosigkeit hinaus,
streift die Larve der Uniformität ab – bis schließlich ein Astra
Pils mit einem bezahlt wird. Dann lungert man vielleicht die ein oder
andere Nacht in einer nach Zigarettenrauch stinkenden Kassenschublade
herum und vertreibt sich die Zeit mit ein paar
Kupfermünzenaufziehereien. </div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Meanwhile meanwhile: Der Kaffee ist fertig!</div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-38427585407483445142013-01-19T16:56:00.003+01:002013-01-19T17:08:02.051+01:00Licht aus<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-EsLEpdBRG4w/T8Q3LYD7PoI/AAAAAAAABnw/6sa6iLllbaQ/s1600/p20120528-012035.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://2.bp.blogspot.com/-EsLEpdBRG4w/T8Q3LYD7PoI/AAAAAAAABnw/6sa6iLllbaQ/s400/p20120528-012035.jpg" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
"Mach das Licht aus, mach es aus, AUS!", schreit er, und dann: "Sie sehen uns, verfluchte Scheiße, sie können uns sehen!"</div>
<div style="text-align: justify;">
"Wer jetzt noch gleich?", frage ich etwas verwundert. Schließlich lagen weder Waffen noch Pamphlete auf dem Tisch. Da waren nur zwei Tassen Kräutertee - und es waren noch nicht einmal besonders seltene Kräuter. - Aber sei's drum: ich lösche das Licht und warte auf seine Antwort.</div>
<div style="text-align: justify;">
"Du weißt schon: SIE! Mensch, die Mikrofone, da kann ich doch jetzt nicht drüber sprechen, mal ehrlich, das kannst du doch nicht von mir erwarten.", flüstert er in einer Art angestrengt superleisem Brüllton.</div>
<div style="text-align: justify;">
"Also Wirklich!", raune ich zurück "Das sind doch nur Gedanken, zerebrale Feuer, neuronale Salven, das kann doch keinen stören."</div>
<div style="text-align: justify;">
"Aber was wir so denken", nuschelt er kaum hörbar, "rüttelt doch an den Grundfesten von Glauben, Staat und Fiskalsystem."</div>
<div style="text-align: justify;">
"Na, ich weiß nicht!", gebe ich halblaut zweifelnd zurück. </div>
<div style="text-align: justify;">
Er zischt panisch, sieht mich erschreckt an, weist nach draußen in die Nacht.</div>
<div style="text-align: justify;">
Und tatsächlich: Am Fenster auf der gegenüber liegenden Straßenseite steht eine Katze mit einem Fernglas an den Augen. Damit nicht genug: später sehe ich im Park zwei Eichhörnchen beim Wegschleppen eines Richtmikrofons, und ein Igel, der mich einige Zeit verfolgt, notiert im Licht eines verwaisten Hauseingangs etwas in ein winziges Büchlein.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ganz ehrlich, von der Katze hätte ich das vielleicht noch gedacht, aber Eichhörnchen und Igel kamen mir nie wie Denunzianten vor. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In einem dunklen Zimmer sitzend, trinken wir später nächtens in schwarzer Kleidung schwarzen Kaffee aus schwarzen Tassen - und schweigen. Er hat sich sogar mit Kohle das Gesicht geschwärzt. Soweit wollte ich dann aber doch nicht gehen...</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-66255803919874304742013-01-15T03:22:00.000+01:002013-01-17T19:29:08.191+01:00To Do Liste<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-UZj1cnII0nw/UKmLs_y4ifI/AAAAAAAACFA/yPQfFm6f4Tw/s1600/PicsPlay_1353092863020.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://1.bp.blogspot.com/-UZj1cnII0nw/UKmLs_y4ifI/AAAAAAAACFA/yPQfFm6f4Tw/s400/PicsPlay_1353092863020.jpg" width="400" /></a></div>
<span style="background-color: black; color: #f3f3f3;"><span style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">Anleitung zur Selbstverwertung schreiben</span><br style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;" /><span style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">Auch Weltherrschaft möglich</span><br style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;" /><span style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">Und nicht vergessen Schürfrechte zu erwerben</span><br style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;" /><span style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">Fast so wichtig wie die Drehgenehmigung</span><br style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;" /><span style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">Dann Kerze ins Fenster stellen</span><br style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;" /><span style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">(Für verlorene Seelen)</span><br style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;" /><span style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">Und Spektralanalyse durchführen</span><br style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;" /><span style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">Radiokarbonmethode tuts aber auch</span><br style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;" /><span style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.63636302947998px;">Beim Mangelservice anrufen</span></span><br />
<span style="background-color: black; color: #f3f3f3;"><span style="font-family: arial, sans-serif; font-size: 13.333333969116211px;">Oder doch besser gleich in die Kopfklinik?</span></span>Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-2692416826897820393.post-58108114202053532602013-01-12T13:35:00.000+01:002013-02-13T22:53:45.035+01:00Kohelet 1,2-11<a href="http://3.bp.blogspot.com/-YkVYw3_hSLg/UJAyimLM5II/AAAAAAAACCQ/1idRgeTIQYQ/s1600/PicsPlay_1349907589050.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; display: inline !important; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" height="300" src="http://3.bp.blogspot.com/-YkVYw3_hSLg/UJAyimLM5II/AAAAAAAACCQ/1idRgeTIQYQ/s400/PicsPlay_1349907589050.jpg" width="400" /></a><br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Trinkt nur weiter eure Energydrinks, updated täglich eure
Facebook-Profilfotos, dokumentiert euer leeres Leben, die ganzen miesen
Restaurants und Zerstreuungen, sammelt Freunde im Dutzend, fotografiert eure
Outfits und Schminkutensilien, absolviert eure runtastic-Runden. Definiert euch durch das, was die Kaufkraft
erlaubt, bloggt euren Sermon, kontrolliert den Pagerank, gebt euren Geräten
Namen, beklebt eure Handys mit Symbolen, schaut eure Shows, die neusten
3D-Filme, lest eure schwachsinnigen Bücher voller Pseudo-BDSM, lasst euch die Genitalien
piercen, rammelt zu den Melodien der Hitparade, schlürft eure Cocktails im
Stehen, steht an hippen, bunt leuchtenden Tischen in Clubs, geht zu
kulturwissenschaftlichen Vorträgen, redet was von Sublimation und
Theoriebildung, Paradigma und Diskurs, reflektiert euer schuldloses
Geworfen-sein in diese Welt, trinkt Wasser aus französischen Gebirgen, bastelt
an Netzwerken und Karriere, kackt im Stehen und pisst im Sitzen.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Es kann schließlich nicht jeder ein Amundsen sein: Allein,
in der weißen Hölle, schreiend, bei sich.<o:p></o:p><br />
<br /></div>
Des_Esseinteshttp://www.blogger.com/profile/12312081146005253079noreply@blogger.com2