Samstag, 10. März 2012

Ironie des Schicksals

Dies hab ich eben beim Blättern in Genets "Tagebuch eines Diebes" gefunden. Da vor langer Zeit als Gebrauchtbuch erworben, kann ich nicht sagen, wer der Verursacher war, obwohl zu diesem Ende sowieso besser ein anonymer Deus ex machina passt.

Anbei ein eher theoretischer Auszug aus Genets sonst heftig-brutaler, sehr lesenswerter Schrift:
"Diese furchtbare, gefürchtete Ordnung, deren einzelne Elemente ausnahmslos in strengem Zusammenhang untereinander standen, hatte nur einen Sinn: mein Exil. Bis dahin hatte ich ihr heimlich, im Dunkeln, zuwidergehandelt. Nun wagte ich, in sie einzudringen, wagte zu zeigen, dass ich sie angriff, indem ich diejenigen schmähte, die sich ihr fügten. Indem ich mir ein Recht darauf zuerkannte, erkannte ich zugleich meinen Platz im Gefüge."

Doch zurück zur verstorbenen Genet-Leserin, zu deren Ehren ich gerne William Blakes "The Fly" rezitieren möchte:

Little Fly,
Thy summer's play
My thoughtless hand
Has brushed away.

Am not I
A fly like thee?
Or art not thou
A man like me?

For I dance
And drink, and sing,
Till some blind hand
Shall brush my wing.

If thought is life
And strength and breath
And the want
Of thought is death;

Then am I
A happy fly,
If I live,
Or if I die.