Sonntag, 23. Oktober 2011

Am 28. Februar 1571

Er wendet sich ab, steigt den Turm hinauf, zieht sich, müde vom Treiben der Welt, zurück.
Er lässt sich Inschriften auf den Balken anbringen, lässt sie einbrennen in das Holz - die Summe der Weisheiten, die Stimmen der Alten, Sätze wie "Ich sehe, dass wir alle, die wir leben, nichts sind als Schemen oder flüchtige Schatten." oder "Ich verstehe nicht."
Er sperrt alles aus, um zu denken. Er verflucht die Welt nicht, allein: er hält nicht viel von ihr, sitzt zwischen Büchern, schaut wie das Licht langsam an der groben Steinwand entlang wandert.
Er schreibt einen Text und der Text schreibt ihn. Er ist für alle Zeit der Mensch, der in selbstgewählter Einsamkeit zu sich kommt, dessen Versuche noch heute jenes "Que sais-je?" als Frage in eine Welt halten, die keine Frage mehr zum Ende denkt.

Zeit, in den Turm zu gehen, Worte in die Balken zu brennen, die Welt auszusperren.