Samstag, 17. März 2012

Pandämonisches Manifest

Samstags steige ich auf die Ulme, die nur meinetwegen so gewachsen ist, und bestaune die fehlgeleitete Architektur in der Ferne. Bilderpeitsche des Kapitals. Maßlos, die Korrekturbemühungen, die Kunst, aus Graphit und Verfall. - Eisberghaus, Wasserfallhaus, Reihenhaus. Das Material für den Übergang verstopft die Lager.

Dann: Alkohol auf der Seenplatte, Zeitenwende, Entnazifizierung einer Kuhweide und über die alten Idole mit dem Hubschrauber hinwegfliegen. Heute ins Museum, d'accord?

Und Du fragst mich: Woran erkennt man, dass es Kunst ist?

Und ich antworte: Wenn man ein Baby davor setzt, weint es.

Und dann lachen wir wild, schießen auf Plastiken, zünden Bilder an, sprengen das Magazin, fälschen die Signaturen, signieren die Fälschungen, verwüsten die Räume und räumen die Wüste.

Salven und Detonationen hallen von den gläsern spiegelnden Fronten des Bankenviertels wider, Feueratem drückt heiße Luft durch die Straßenschluchten,  goldener Flammenschein streichelt den Fluss. 

Du zwinkerst mir zu und flüsterst verschwörerisch: Wieder ein Tag am Rande der Gesellschaft – aber, hey, zum Glück sind wir bewaffnet!