Montag, 21. Januar 2013

Meanwhile


Als ich meine Aufzeichnungen vom Vortag noch einmal las, wurde mir klar, dass Kaffee der Grundstein für alles ist.

Ohne Kaffee gibt es nichts zu wollen. Nicht im Mindesten.
Und deswegen brauchen wir einen Kaffee, damit wir einen Gedanken haben, damit wir einen Garanten haben, dass es weitergeht.
Und diesen Kaffee sollte es möglichst pünktlich zum Tagesstart geben – was nicht heißt, dass es nicht auch einen Kaffee zum Ende des Tages, also in der Nacht, geben sollte. Der Nachtkaffee ist ebenso wichtig wie der Morgenkaffee, der ja auch oft erst ein Mittagskaffee ist.

Meanwhile in the Sheraton:
Doctor Jeep plays on and on and on...

Meanwhile in Troja:
Ein Althistoriker treibt die Seinen zu Höchstleistungen an. Alle buddeln in einem verbotenen Gebiet und werden daraufhin festgenommen.

Meanwhile in Paderborn: Ein Ex-Literaturwissenschaftler überlegt, auf seine alten Tage noch Gegenwartsdramatiker zu werden. Er ist naiv. Er ist sich ganz sicher, dass man da eine Menge Geld machen kann. "Da liegt Gold im Drama", flüstert er gedankenverloren.

Meanwhile im Portemonnaie:
Hm, denkt das schwach unterfütterte Geldstück, warum bin ich nie so richtig in den monetären Kreislauf eingetreten, immer nur in Deutschland geblieben, nie durch schwitzige Hände nach Italien gereist, die früher Millionen Lira hielten. Manchmal lag ich ja schon mit einem französichen Zwei-Euro-Stück im Lederbett, das war ein potentes Bürschchen. Und bei den Ärmsten, das weiß das Kleingeld, hat man es im Münzfach am besten. Manchmal wird man zur Glückmünze und tritt aus der Gesichtslosigkeit hinaus, streift die Larve der Uniformität ab – bis schließlich ein Astra Pils mit einem bezahlt wird. Dann lungert man vielleicht die ein oder andere Nacht in einer nach Zigarettenrauch stinkenden Kassenschublade herum und vertreibt sich die Zeit mit ein paar Kupfermünzenaufziehereien. 

Meanwhile meanwhile: Der Kaffee ist fertig!

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