Freitag, 6. April 2012

Gerettet

Nachts in der Bibliothek
Sitzen Wölfe in den Gängen
Und ich gehe weiter nach hinten
In den Grenzbereich schwindenden Lichts
Wer, sagt einer der Wölfe,
Könnte schon gegen den Tod anschreiben?!
Wir, sagt ein anderer,
Sind der schwarze Limes!

Als ich eben zitternd verzagen will, kommt von hinten mit Schmackes etwas angerauscht und ruft „Keine Angst! Ich bin dein Brillenflughund!“ -- Und ich sage: "Wusste gar nicht, dass es sowas wie Brillenflughunde überhaupt gibt." -- Er darauf und im Vorbeiflug: "Pteropus conspicillatus, genau genommen!" -- Und die Wölfe: "Jetzt hört mal auf mit dem Gelaber, ihr versaut uns die ganze pathetische Jenseitsstimmung."

"Eben!", sagt der Brillenflughund, fliegt eine liegende Acht in die Luft – und die Macht des Todes ist gebrochen. -- "Dann", sage ich, "können wir ja jetzt endlich ´nen Kaffee trinken gehen."
"Auf ein paar Fruchtsamen und einen Fingerhut Wasser würde ich schon mitkommen.", sagt der Brillenflughund, setzt sich auf meine Schulter und wir gehen. Die verdutzen Wölfe schauen uns nach.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich brauche auch einen Brillenflughund, der mich von der pathetischen Jenseitsstimmung befreit. Bis dahin leihe ich mir diesen aus.

lenikowski hat gesagt…

Hmm ich würd den Kaffee lieber mal weglassen, das kann nämlich auch Halluzinationen auslösen ... Naja, zu wenig Schlaf auch ;)