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Dienstag, 25. Februar 2014

Lappen schneiden

Wir hatten die ganzen Dystopien gelesen und sahen, dass es nun bald soweit war, was allerdings mehr mit Castings, Apps und Lifestyle zu tun hat, als man sich das damals so vorgestellt hatte. Wir wünschten uns ja Reisepässe voller biometrischer Daten, geschenkte Betriebssysteme, Birnen aus China, nahezu tierversuchsfreie Crèmes, die ganzen DM-Hauls und Follow-me-arounds. Wir wollten das alles auf Youtube hochladen, die ganzen Selfies machen, Models sein auf TFP-Basis, in Feldern posieren, uns den Arsch in den ganzen dünnen Kleidchen abfrieren, wenn wir verdammt noch mal nur endlich einigermaßen geil und operiert aussähen. Irgendwie begehrenswert und fickbar.
Auf der Höhe der Zeit verpassten wir keine Spiegel-Eilmeldung, retweeteten wir alles, was uns aufs Display kam, empörten uns über die Langsamkeit von Push-E-Mails, zeichneten so ziemlich jede beschissene Petition, die uns gesellschaftlich relevant erschien.Wir glotzten die ganze Scheiße, die man uns in 3D mit 48 fps vorsetzte und diese wahnsinnig witzigen und anspruchsvollen US-amerikanischen Serien, die wir begierig als OV streamten.
Es lief alles so verdammt gut für uns: wir studierten schnell und hart, nannten uns ehrfurchtsgebietend BA, wollten uns endlich verdienen, Verbraucher genannt zu werden, waren Teil der werberelevanten Zielgruppe. Unsere Kommunikation lag offen zu Tage, aber - hey - wir hatten doch auch nichts zu verbergen. Wir waren auf der Seite der Guten, der Gegenwärtigen, die keine Vergangenheit zu bewältigen hatten. Ganz umströmt vom wärmenden Jetzt.

Hätten wir doch nur mal die AGBs und Datenschutzrichtlinien genauer gelesen.

Freitag, 13. Dezember 2013

Verselbständigte Apparate

Es geht, sagst du, um die Freihandelszone, TTIP, TAFTA, transatlantische Wirtschaftsverschwörung, entfesselte Konzerne, die ihre Interessen viel zu einfach durchdrücken können, die auf Transparenz und Demokratie scheißen. Du zeigst mir geleakte Dokumente und kopierte Schreiben und prophezeist das Schlimmste. Die Privatisierung der Wasserwirtschaft durch Nestlé, Monsantos Saatgutmonopol, den Ausverkauf der Atemluft, das Sterben der letzten kleinen Agrarbetriebe, den ganzen Dreck, den man uns als Nahrung verkaufen will.
Pluralistische Ignoranz, sagst du, ist wohl die einzige mögliche Erklärung, dass hier nicht schon längst die Luft brennt. - Wir sitzen mit rußgeschwärzten Gesichtern und lauschen, wir fragen uns, was zu tun ist.
Du zitierst Dutschkes umständliche Sprache: Wir müssen verunmöglichen, dass die Wirtschaftseliten uns manipulieren. Am liebsten würde ich fragen, was denn bitte "verunmöglichen" für ein Wort ist, aber es geht ja um die Sache, nicht um die Sprache.
Und was willst du jetzt machen? fragt da einer - Irgendwelche EU-Lobbyisten entführen? Doch du schüttelst eifrig den Kopf: Wir müssen es größer angehen, alle relevanten Interessengruppen mit einem Schlag ausschalten.
Auf deiner Powerpoint klickst du eine Liste von genau 52 Gruppen und Organisationen durch. Jeder darf sich eine aussuchen und sich eine Strategie überlegen, sie lahmzulegen, zu sabotieren, zu vernichten, auszulöschen. Du redest dich in Rage.
Da sind ja nur 4 deutsche Organisationen dabei, sagt einer, wie sollen wir das denn alles in den Griff bekommen. Und du sagst ziemlich lapidar: ihr werdet Weltreisende werden! Ihr werdet lernen euch in strukturschwachen Regionen zu verstecken und die Projekt aus dem Hinterland anzuschieben, euch erst im letzten Moment zu zeigen ohne die Deckung jemals ganz fallen zu lassen.
Marighella und so? fragt eine, und du sagst: Nein, das machen wir schon etwas anders, ich geb euch mal die Dossiers rum.
Du verteilst Broschüren und kleine Kochbücher im Fleckhaus-Design und ich bin ganz erstaunt, was man aus einem Labello, Orangensaft, Backpulver und Schwefelsäure für interessante Kommunikationsgeräte basteln kann.
Es bilden sich erste strategische Gruppen und wählen Ziele aus, jemand hackt sich in einen Server und wirft über den Beamer ein paar Texte an die Wand, Informationen rauschen vorbei, die so erschreckend sind, dass selbst den Abgebrühtesten mal kurz der Kaffee aus der Hand fällt. Und je mehr wir begreifen, welchen kranken Plan man da verfolgt und wie er uns alle zu entmachten droht, umso eifriger werden unsere Bemühungen.
Wir müssen, sagst du, angreifen, und zwar so hart und effektiv wie wir nur eben können.

Weiter informieren:
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2013/11/08.mondeText1.artikel,a0003.idx,0
http://www.youtube.com/watch?v=k5BsryfIxaE
http://www.youtube.com/watch?v=AqWHV6xRtHY

Montag, 15. April 2013

Wir waren...


Wir waren Rocklegenden! Untergrundkämpfer! Rädelsführer! Magisterstudenten! Orchesterleiter! Straßenkämpfer! Teilchenbeschleuniger! Fraktaltangenten! Potenzgiganten! Tarnkappenbomber! Sternenzerstörer! Tierbefreier! Bombenleger! Weiterdenker! Morgenschläfer! Sonnenanbeter! Brandstifter! Eisbrecher! Harnischträger! Vernunftverweigerer! Bilderstürmer! Lichtbringer! Revolutionäre! Prozesszersplitterer! Mauernsprenger! Blitzmerker! Arcadespieler! Lautersteller! Titanenforderer! Transzendentalreisende! Kernfusionexperten! Experimentalphysiker! Märtyrer! Tischtennischampions! Rudimentalverbieger! Kontinentalkinetiker! Hungerkünstler! Feinschmecker! Datenschützer! Poesieeuphoriker! Welteinsturzmelancholiker! Religionskritiker! Rosenkreuzer! Kreuzritter! Testamentsvollstrecker!  Leistungsträger! Arbeitsverweigerer! Tatortreiniger! Kulturkritiker! Apokalypsenbeschwörer! Brandherde!
Gefangene unserer Triebe!
Aggregatzustände der Hoffnung!
Phantomschmerzen der Liebe!
Mätressen des Wahnsinns!
Traumata des Versagens!
Horizonte der Eklipse!
Trabanten unseres Wortschatzes!
Giganten der Langsamkeit!
Raben der Erinnerung!
Entzifferer des Palimpsests!
Zuneigetrinker des Grals!
Manichäer der Einsilbigkeit!
Selenografen der Tristesse!
Sterbliche!
Menschen!
Und wir sind es noch heute!

Mittwoch, 10. April 2013

Dressed for success

Heute Nacht in einem Wohnwagen im dänischen Hinterland Weltrevolution geplant. Achtundsiebzig Seiten Aufzeichnungen zur Umverteilung von Produktionsmitteln, Waren und Reichtum, Verhinderung spezifischer Kapitalflüsse. 
Für die Aktion "Hagbard Celine" neun Programmierer angefragt, alte Fabrikhalle angemietet, Glasfaserbreitbandinternetanschluss online beantragt. Das Xetra-System mittelfristig auszuschalten, sollte keine Schwierigkeit darstellen!
Einzelne Projekte und Roadmaps erstellt, erste Konzepte zur Unterbrechung und Unterbindung von privaten Fernsehen- und Radioprogrammen. Berechnung vektoriell magnetischer Feldgrößen zur Konstruktion des großen Realitätsverbiegers angestellt. 
Auf YouTube narrensichere Anleitungsvideos für DoS- bzw. DDoS-Attacken eingestellt, Bauanleitung für Datenjammer gepostet,  Webcrawler ausgeschickt, Kommunikationsstrategie ausgearbeitet, Bot-Netz fürs Wochenende gemietet.
Als erster Arbeitsschritt einen acht Punkte-Plan zur zielgerichteten Identifikation der Massen mit dem Unternehmen skizziert, kleine Holzmindener Werbeagentur mit Logodesign beauftragt.
Dazu im Repeat 8 Stunden Pinky and the Brain, Titelsong.
Und plötzlich wenden sich Pinky und Brain aus dem Bildschirm an mich und fragen: „Ist das jetzt eine kritische Phase in der Geschichte?“ Und ich sage zu ihnen: „Wollen wir es hoffen!“

Freitag, 15. Februar 2013

Jagdfreie Zeit

Jetzt hört mal, Leute. Ihr müsst auch mal die Waffe aus der Hand legen, mal keine Bombenkochbücher downloaden und keine Zündkapseln an Lichtschranken anschließen. Einfach mal die Brandsätze ins Schaumstofffutter der kleinen Koffer zurücklegen, die ihr immer so auffällig um die Fundamente der Hochhäuser bewegt.
Ist schon klar, was ihr wollt und wofür ihr kämpft, aber wie wärs denn mal mit etwas zünftiger Protestlyrik, gerne auch so Rolf-Dieter Brinkmann-Style, oder vielleicht ein Gegenwartsdrama, das den Finger auf die wunde Stelle legt, der Gesellschaft mal so richtig den Spiegel vorhält. Oder was mit Kerzen, Lichterketten und Schweigeminuten, Leserbriefe oder mal ein Streik, aber nicht zu lange. Nicht, dass der Infrastruktur noch die Puste ausgeht.
Oder eine Petition, ein Bürgeraufbegehren, aber bitte nicht übertreiben - es muss alles im Rahmen bleiben - und keine allzu bösen Worte. Protest-T-Shirts sind auch was Feines oder mal einen kleinen Sticker, aber bitte nur an die dafür vorgesehene Stelle kleben, keine Sachbeschädigung riskieren. Man kann ja auch auf den Facebookseiten der großen Konzerne mal was Kritisches schreiben, oder vielleicht was Kritisch-Konstruktives, gleich mal einen Verbesserungsvorschlag posten. Oder andere Konzerne, die irgendwie mehr in die Ethikpromotion investieren liken, aber mal so richtig: inklusive teilen und doppel-liken.
Sublimiert doch mal die ganze scheiß Aggression (am besten im Netz - das Netz schluckt doch alles), so kanns doch nicht weitergehen. Wie wärs denn mal mit ner schicken Videoinstallation zu Transparentmachung hegemonialer oder sonstiger Machtverhältnisse? Oder zur Mythenanalyse? Oder zu geschlechterspezifischen Stereotypen? Einfach mal Bildende Kunst statt Bombe. Pinsel statt Zündschnur, Füller statt Heckler & Koch.
Und jetzt fangt mir nicht an, diesen Kram im öffenlichen Raum zu verteilen, reicht doch schließlich, wenn ihr das in euren Hinterhöfen und Garagen macht!

Samstag, 12. Januar 2013

Kohelet 1,2-11


Trinkt nur weiter eure Energydrinks, updated täglich eure Facebook-Profilfotos, dokumentiert euer leeres Leben, die ganzen miesen Restaurants und Zerstreuungen, sammelt Freunde im Dutzend, fotografiert eure Outfits und Schminkutensilien, absolviert eure runtastic-Runden. Definiert euch durch das, was die Kaufkraft erlaubt, bloggt euren Sermon, kontrolliert den Pagerank, gebt euren Geräten Namen, beklebt eure Handys mit Symbolen, schaut eure Shows, die neusten 3D-Filme, lest eure schwachsinnigen Bücher voller Pseudo-BDSM, lasst euch die Genitalien piercen, rammelt zu den Melodien der Hitparade, schlürft eure Cocktails im Stehen, steht an hippen, bunt leuchtenden Tischen in Clubs, geht zu kulturwissenschaftlichen Vorträgen, redet was von Sublimation und Theoriebildung, Paradigma und Diskurs, reflektiert euer schuldloses Geworfen-sein in diese Welt, trinkt Wasser aus französischen Gebirgen, bastelt an Netzwerken und Karriere, kackt im Stehen und pisst im Sitzen.
Es kann schließlich nicht jeder ein Amundsen sein: Allein, in der weißen Hölle, schreiend, bei sich.

Sonntag, 6. Januar 2013

Kleines Senfkorn Hoffnung

Man liest vom Luminalschema und diesen Fabriken, den Morden des Westens, dem Kollateralschaden des Luxus', von den neuesten Gadgets und der Legitimationsdebatte der Geisteswissenschaft im Großen und Ganzen, kultureller Kodierung der Körper, moralischer Entrüstung und Abrüstung, Killer Cotton und Handarbeit, instrumentalisierten Antisemitismusvorwürfen und Arschlecken. Man liest in bunten Magazinen und auf hochauflösenden Bildschirmen der Apps, die uns den Blick auf die Welt verstellen, man lädt sich den Beipackzettel als PDF herunter, formatiert die Exceltabelle um, startet die abgeschmierte SAP-Applikation neu, lutscht das Bonbon mit künstlichem Litschigeschmack, verbittert.
Am Ende des Tages versickert das ganze unerträgliche Wissen langsam in den Ritzen der Nacht, doch die Unruhe bleibt, dieses unkontrollierte Zucken der Hände, der Wunsch, das Medikament auszuschleichen, doch es geht nicht, dann würde man ja unsediert vor diesem Berg aus Leichen und Hochglanzprospekten, Produkten und Softwareupdates stehen.
Und eben hält man alles für verraten und verloren, da sieht man im Schatten der regen- und sturmgeschüttelten Straßenlaterne die Hündin am Fenster sitzen, die ganz leise "Kleines Senfkorn Hoffnung" intoniert.

Mittwoch, 25. Juli 2012

Zielgruppe



Gehörst Du zur Zielgruppe? Für die angebotenen Produkte oder die soziale Revolution? Für Gegenwartskunst und ästhetische Manipulation, Fluxus und Politik? Die letzte Scripted Reality Show, die Weisheit der Sender und Stationen und der Drohnen, die Dich mit chirurgischer Präzision auslöschen können, wenn Du mit Deinem Seitenschneider die Zäune der Schweine- und Geflügelfarmen zerschneidest und in den Kontrollräumen der Produktionsbetriebe Deine liebevoll selbstgebastelten Bomben auslegst, das Brandbeschleunigergel auf die stahlglänzenden Pulte applizierst. 
Ihre Drohnen sind effektiver als Deine Politik der tausend Nadelstiche, als alle Aktionen Deiner vermummten Gruppe. Ihre Nachtsichtgeräte kosten mehr als Dein Auto, ihre Befehle sind klarer als Dein Bewusstsein. Ihr Sender ragen mit tausend Kilowatt in die Welt, ihre zentral gesteuerte Medienpräsenz vermittelt einfachere Weltbilder, deutlichere Botschaften und buntere Farben. Ihr Geld ist frischer gedruckt als Deine Flugblätter, ihre Institute haben die repräsentativeren Umfragen und überzeugenderen Statistiken.
Doch trotz alledem weißt Du, dass ihre Maschine ohne Glaube ist. Dass ihre Maximen nur maximieren. Du sammelst die neuralgischen Punkte, Du wappnest Deinen Verstand gegen die Verblödung und die Strategien ihrer verzinsten Distraktion.
In der weltweiten Totaldiffusion wird es immer schwieriger, den Trennstrich zwischen Dir und ihnen zu ziehen, den Trennstrich zwischen Medium und Botschaft, zwischen Wahrheit und Lüge.
Die Inkommensurabilität der Situation schützt alle mit unklaren Positionen, die Komplexität lässt jeden, der deutlich dafür oder dagegen ist erscheinen als den, der es sich zu einfach macht. Aber nach wie vor gibt es richtig und falsch.
Tatsächlich, denkst Du, ist es gut, zu ihrer Zielgruppe zu gehören. Sie sind ja auch die Deine.

Samstag, 30. Juni 2012

Killing Time

Es ist nicht so sehr die Zeit das Problem, als deren stetiges Vergehen, seit sie allgemein als etwas exakt Quantifizierbares angesehen wird.
Gestern einen Tag lang rückwärts gesprochen, um mich dagegen zu stellen, scheint mir allerdings noch ineffektiver als Schweigen. Versuche mit Schwerkraft, Gitane Maïs und Fluchtgeschwindigkeit des Planeten erfolglos. Bisher maximale Zeitdehnung nur mit sorgsam dosierten Drogen erreicht, hier allerdings stark herabgesetzte Aufmerksamkeit, im Prinzip nur noch Zeiterfahrung, aber nicht deren Verschwinden erreicht. Nach nächtlichem Einbruch in Betriebsgelände unzureichende Annäherung an Lichtgeschwindigkeit im Rückwärtsgang auf der Teststrecke eines hiesigen Automobilkonzerns erfahren. Experimente mit Gin und absoluter Dunkelheit zeigen nur marginal positive Ergebnisse, außerdem leichte Handlungsbehinderung durch totale Finsternis. Kopfstand auf Friedhöfen scheint auch wenig zielführend zu sein.
Für morgen Nacht geplante  Versuchsreihe:  Trampolinspringen unter psychoaktiven Pilzen bei Wiederholung des immer gleichen Satzes, ausgewählte Sprache: Die hochlandostkuschitische Variante Sidama, hat bereits bei früheren Experimenten wertvolle Dienste geleistet. 

Montag, 11. Juni 2012

the music that they constantly play...

Ganz genau wie ich mir das vorgestellt habe: DJ Schnürschuh legt auf und es ist ziemlich Old School und etwas Detroit, nur noch deeper.
Apropos DJ Schnürschuh: habe gesehen, wie er angekommen ist mit seinen Plattenkoffern und Turntables. Er fährt einen Bulli, den er wie einen Tiger angemalt hat (vorne hat er doch tatsächlich aus alten Kabeln noch ein paar Schnurrhaare angeklebt) und hinten drin ist so eine Spielwiese aus bräunlichen Cordkissen, falls er, wie er formuliert, „willfährige Bitches abgreifen“ kann. Seinen Tigerbulli nennt er deswegen in Abwesenheit von Damen (und meiner Meinung nach reichlich prosaisch!) gerne die Bumsburg. – Nicht, dass ihr jetzt glaubt, ich würde DJ Schnürschuh besser kennen, nein, er erzählt das gerne jedem, der nicht bei 5 auf den Bäumen ist.
Auf jeden Fall spielt er Cybotrons Alleys of you Mind und was von Blake Baxter oder Octave One. Das ist jetzt nicht so ganz meine Musik, aber die Bude ist ziemlich abgedunkelt, wir haben alle was Buntes im Glas und einer improvisiert auf seiner Sitar dazu, bis wir unisono überzeugt sind: das ist der Sound der Zukunft. Wir trinken aus neuen Gläsern andere bunte Sachen und essen Früchte, die in Wodka oder Absinth oder was auch immer eingelegt waren. Das schmeckt uns irgendwie. Verdammt, ja, und es zeigt auch Wirkung: Existenzielle Wesensmerkmale wie Faulheit und Muße kristallisieren sich aus der um sich greifenden Entschleunigungstaktik und einer schreit, kaum mehr bei Sinnen: "Durch die Nacht, die mich umfangen, blickt zu mir der Töne Licht." Die Sache war die: es ging uns nicht allzu schlecht.
DJ Schnürschuh fummelt sich unterdessen ein Mash up zusammen aus 'nem Stück von Underground Resistance und irgend einem symphonischen Tribal-Zeug, stapelt Loop auf Loop und Fläche auf Fläche – wirklich keine Ahnung, was das werden soll, wenns fertig ist.
Als es dann fertig ist, ist das ein ganz versponnener Track, der so richtig endlos mitten hinein in das Bewusstsein fährt, wie eine alte Dampflok, nur deeper, und gleichzeitig so eine Gemütlichkeit und ein Lass-dich-mal-reinfallen ausstrahlt, wie ein altes geliebtes Sofa, das man vor dem Sperrmüll gerettet hat, wo man dann mit seinem Hund zusammen drauf rum liegt und mit dem Fuß wippt und sich mit Fingerfarbe was richtig Nettes ins Gesicht malt. - - Wir erfahren einen Moment totaler Unschuld und ein besonders sensibles Mädel mit grünen Strähnen im Haar vergießt rythmisch ein paar heiße Tränen.
Alles in allem baut der gute alte Schnürschuh uns ein soundiges Zuhause und keiner will mehr weg, bis irgendwer ein Fenster aufmacht und man von draußen die blöden Vögel kreischen hört mit ihrem hektischen „Das-ist-jetzt-dieser-dolle-frische-Morgen“-Ding.
Schnürschuh dreht die rpm was runter und wir segeln auf einer Barke in eine behagliche Sonnenfinsternis, bis ich höre, wie er rumflüstert, wenn die Mädels jetzt müde wären, er hätte da ne total bequeme Liegefläche im Bulli, da wärs auch warm und man könnte es ganz dunkel machen, nein, das bereite ihm keine Umstände, ja, da sei auch Platz für drei.
Na denn, denke ich. Und zum Abschluss läuft, mit abgeregeltem Tempo und total hypnotisch Nine while nine, und Chrissi, ja Chrissi hat auch noch was ganz Leckeres zu rauchen da. Und während er mir mit nonchalanter Geste etwas davon rüber reicht sagt er "Die gesellschaftliche Wirklichkeit hat mit dieser Nacht absolut nichts zu tun, leider."

Dienstag, 5. Juni 2012

Bricolage exorbitant


Jeden Tag ein neues Kunstwerk, sagt der Vater zum Sohn und baut mit ihm aus einem alten Schuh, einer Miesmuschel, dem Fellbüschel eines Ozelots und etwas Fimo eine Büste von Andreas Baader, die sie mit Strohhut und Sonnenbrille verfeinern.
Das ist mir zu Pop, sagt der Sohn und versteckt das Ungetüm tags darauf beim Geocaching.
Bald basteln die beiden aus 4 Stunden fallendem Regen und 7 Kilo Straßenkreide einen Carport, der sich nicht verstecken muss. Der Vater fährt seinen verbeulten Polo darunter und beide wundern sich doch ein wenig, dass das Teil seinen Zweck ganz gut erfüllt.
Schnell konstruieren sie aus einer nicht unerheblichen Menge Himbeermarmelade, einem Päckchen Vanillinzucker, 28 Holzschrauben, 20 ml Terpentin und ein paar Säcken Blumenerde und Rindenmulch eine Fin-de-Siècle-Stadtvilla, in der sich ganz prima leben lässt.
Bei alledem, sagt der Vater, darfst Du nie vergessen, dass Bohrmaschine und Heißklebepistole die wichtigsten Segnungen der Menschheit sind!
Ich weiß, sagt der Sohn, solange die Gedanken nur kühn genug sind, lässt sich damit alles bewerkstelligen.
Eben!, sagt der Vater, Das ist der magische Idealismus. 
Und, fragt der Sohn, was stellen wir morgen an?
Da sagt der Angesprochene: Denk Dir was aus, wir haben hier noch eine alte Hundeleine, zwölf Quarkspeisen, die Armlehne eines Rattansessels, eine kaputte Uhr und jede Menge Pfandflaschen...

Donnerstag, 31. Mai 2012

Keep it real: Klassenkampf reloaded


Die letzten 10 Jahre sahen in Westeuropa mehr Revolten, mehr Aufstände als die 1960er und 1970er. 
Einige Beispiele: 
I. Segregation und Ghettoisierung bleiben in Frankreich nicht ohne Folgen. Ab 2005 brennen die Pariser Banlieus: blind explodierende Gewalt ist der Ausdruck lange schwelender Wut, die auch in mindestens fünfzehn anderen Départements zu Ausschreitungen führt. 
II. Die 2006 beginnenden Revolten um den Erhalt des Ungdomhuset in Kopenhagen ziehen einen Graben durch die Dänische Gesellschaft. 
III. Die griechischen Proteste aus dem Jahr 2008, nach der Erschießung eines 15jährigen durch die Polizei, die sich in Athen zu Demonstrationen mit bis zu 150.000 Teilnehmern auswachsen – dazu ein 48stündiger Generalstreik –,  richten sich gegen die aktuelle Globalisierungs- und Wirtschaftspolitik und eine Gesellschaft die soziale Gerechtigkeit nicht einmal mehr buchstabieren kann. Im Gegenzug präsentieren uns deutsche Medien den „faulen Griechen“, für den wir alle zahlen sollen. Das System Europa braucht immer einen Schuldigen. Und es beruhigt das Prekariat, wenn es – abgelenkt von systemischen Fehlern – den Schuldigen im Fremden erblicken kann. (BILD: „Die Griechen machen unseren Euro kaputt!“)*
IV. Schließlich ab Mai 2011 die Massendemonstrationen in Spanien, 70 Städte sind betroffen, Hunderttausende sind unterwegs gegen eine Politik die Milliarden für die Rettung von Großbanken verbrennt, aber weder in Bildung noch soziale Gerechtigkeit investieren kann. Nach fast zwei Wochen friedlichen Widerstands, räumt die spanische Polizei den Plaza de Cataluna in Barcelona, 120 schwer verletzte Demonstranten sind die Folge. Begründung: Der Platz solle für Reinigungskräfte frei gemacht werden.

Die Natur dieser unterschiedlichen Formen des Aufbegehrens lässt sich nicht vergleichen. Diejenigen, die zum Angriff übergehen, sind keine homogene Gruppe, das Mittel der Gewalt gegen Menschen, egal von welcher Seite, nicht zu rechtfertigen. Doch eine Eskalation funktioniert fast immer nach dem Ping-Pong-Prinzip.
Die Fassade des sozialen Friedens in Europa bekommt Risse. Die westlichen „Demokratien“ können und wollen das Gleichheitsversprechen längst nicht mehr einlösen. In dem Moment, in dem Regierungen nicht mehr für die Regierten stehen, bleibt das staatliche Machtmonopol ohne Legitimation.
Solange sogenannte Volksherrschaften sich aushöhlen lassen und international und weltumspannend operierende Konzerne mehr Macht in sich konzentrieren als gewählte Regierungen, solange der Neoliberalismus über Ethik und Moral erhaben ist, darf sich niemand wundern, wenn die Gewalt schließlich ganz wörtlich vom Volke ausgeht.


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*Welche Hetze hier über Monate planmäßig ausgebreitet wird, ist tatsächlich nur schwer erträglich. Die Verfehlungen deutscher Fiskal- und Finanzpolitik und die Vorwürfe, die diesbezüglich im Ausland erhoben werden, kommen uns im Gegenzug leider nur selten zu Ohren. Ebensogut könnte man behaupten, Deutschland schade der gemeinsamen Währung durch die konsequente Unterschreitung des Inflationszieles und die zugehörige Lohnzurückhaltung. Das würde aber an dieser Stelle wirklich zu weit führen…

Sonntag, 27. Mai 2012

Die Yes Men regeln die Welt

Kreative Möglichkeiten des Widerstands, dargeboten von den Eulenspiegeln der Desinformation. Kommunikationsguerilla und Culture Jamming gegen den Nachrichtenfluss medialer Selbstverstümmelung. Europäische Nachahmungstäter sehr erwünscht!

Freitag, 25. Mai 2012

Credo



Ich glaube an die freie Entfaltung der Märkte,
die uneingeschränkte Warenproduktion und -zirkulation,
die Notwendigkeit der Privatisierung staatlicher Grundversorgung, überall auf der Erde.

Und an den Shareholder Value,
an ewiges Wachstum und Zugewinn,
möglich durch völlige Deregulierung,
geschaffen vom uneingeschränkten Kapitalfluss,
im Rahmen privatwirtschaftlicher Expansion,
die Machtstrukturen installiert, die jede Ethik unnötig macht.

Ich glaube an die Bedingtheit der Gesellschaftsordnung durch die Wirtschaftordnung,
die Verflechtung von Handel, Kapital und Politik,
die grenzenlose Akkumulation der Nettoerträge,
Senkung der Löhne und Lohnnebenkosten
und das System der Banken, die Weltbank und die EZB;
von dort wird das Heil kommen,
zu den ökonomischen Eliten.

Ich glaube an die Wertsteigerung der Fonds,
die heilige Weltwirtschaft,
Gemeinschaft der Lobbyisten,
Maximierung der Gewinne
und das ewige Leben.
Amen.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Erkenntnisse des Tages

1. Ein Landtagsabgeordneter in NRW verdient monatlich 10.093 € + Zulagen. Bereits nach 6 Jahren Tätigkeit hat er Anspruch auf 2625 € Altersversorgung.
Andererseits arbeiten 22% aller Vollzeitbeschäftigen in Deutschland für weniger als 8,50 € in der Stunde (= weniger als 1280 € mtl. vor Steuern). Einen bundesweiten Mindestlohn zu beschließen, erscheint dem Arbeitgeberpräsidenten Herrn Hundt vor diesem Hintergrund als ziemlich unnötig. Die Niedriglöhne in anderen Regionen der Welt im Vergleich aufzuführen wäre zynisch.

2. Der neue deutsche Umweltminister Altmaier hat Jura studiert, war im EU-Verfassungskonvent und Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Partei. Nur mit einer Sache hat er sich offensichtlich noch nie auseinandergesetzt: Umweltpolitik. Na, herzlichen Glückwunsch und willkommen im Kompetenzteam!

3. Seit 1970 sind mehr als 30% der Arten ausgestorben. In tropischen Regionen ca. 60%. -- Und in Borneo gibt es Bordellbetreiber, die weibliche Orang-Utans - eine der bedrohtesten Tierarten - rasieren, in dunkle Buden sperren, an ein Bett ketten und an arme Freier zur sodomistischen Vergewaltigung vermieten.

Immer weiter so! Das können wir doch noch besser!

Sonntag, 13. Mai 2012

Weltende


Liebe Leute, denkt an den Mayakalender (seit kurzem in der Kritik), 2012, Ende der Zeiten, biblische Plagen, die Apokalypse, Meer aus Blut, die Posauen und Siegel und Schalen – die Zeichen mehren sich.
In Peru treiben aus dem Pazifik seit Monaten täglich hunderte toter Tiere an Land, am letzten Wochenende 1200 tote Pelikane, 900 tote Delfine, es gibt keine Erklärung dafür. Nehmt dazu noch Facebooks selbstverliebt-gierigen Börsengang, die ‚hungrigen‘ Investitionen der Allianz, die griechischen Regierungsbildungsbemühungen, den langsam wahrscheinlicher werdenden Wiedereinzug der FDP in NRW, das plötzliche Versagen des Envisat-Satelliten, den grauen Himmel voller iClouds über den Foxconn-Werken, die „Refinanzierung“ des heiligen Bankensystem durch die Ärmsten der Armen, JP Morgans „Coming out“ als Drecksladen (nicht, dass wir es nicht alle gewusst hätten) – dazu noch die drohende Gratis-Ausgabe der BILD-Zeitung zum Jubiläum faschistischer Papierverschmutzung, dann bleiben wohl keine Fragen offen.
Und was machen wir dann in der post-apokalyptischen Welt? Weiter Geld anlegen, nachmittags die verwaisten Einkaufszentren plündern, chatten, Rasen mähen, soviel verseuchtes Fleisch fressen wie möglich, uns casten lassen für televisionäre Abendunterhaltung  oder doch lieber mit den eigenen Hirnparasiten plaudern?
A propos Hirnparasiten: fast zwei Drittel aller Deutschen, so eine halbwegs aktuelle Studie, haben oder hatten bereits einmal einen Hirnparasiten – Toxoplasma Gondii.
Das ist mitunter ganz praktisch: Versuche haben gezeigt, dass, je nachdem, wo der Parasit residiert, der Wirt die Angst vor verschiedenen äußeren Reizen verliert.
Notiz an den Krisenstab: Bürger weitflächig zum Genuss von Mett oder zum Berühren von Katzenkot auffordern, auf diesem Wege Hirnparasiten installieren, Apokalypse angstfrei genießen. Dazu im Radio: New Dawn Fades.

Montag, 7. Mai 2012

Grundzustände selbstadjungierter Operatoren


Ein Mensch geht gemessenen Schrittes in den Kreinraum, den Raum hinter der Formel, zwischen den Ziffern, den Hilbertraum des Vektorgefängnisses, die weiße Leere, die Schneeverwehung. Als jener verdammt, der die Hand gegen die Liktoren erhob; jener, der nicht zur Einsicht kam.
Die Herrschaftslosigkeit des Zahlenraumes war Teil seiner Berechnung gewesen, die informelle Organisationsstruktur hatte Symmetrien aufgewiesen, die nicht erklärbar waren. Mit dem Ziel der Fundamentalzerlegung hatte er angesetzt - nun war er Gefangener.
Sie jagten ihn durch das Lorentzskalarfeld, dezimierten die Lagrange-Dichte und zirkelten ihn ein, beschimpften ihn als spinloses, massiv geladenes relativistisches Teilchen, doch ihre Klein-Gordon-Rechnung ging nicht auf.
„Ich mache keine Aussagen zur Lösbarkeit des Cauchyproblems!“ – mehr konnten Sie ihm nicht abpressen, das war die maximale Approximation.

Freitag, 4. Mai 2012

Allgemeines Wandern

Sie hatten aus Pflanzen Substanzen extrahiert und konsumiert, aus Kakteen und Mohn und Eiben, sogar aus Gänseblümchen und saftigen Gräsern vom Wegesrand und den weiten Wiesen zu Seiten der blauen Wälder, wo die Bäume sich neigen und rauschen und schweigen.

Dann saßen sie am Feuer beim alten Blechkessel mit dem Kaffeewasser und schauten die Welt:
Rehe lesen beschämt aus historischen Werken verstörende Passagen und stellen Jägern moralische Fragen, die man früher, in älteren Tagen, so gerne verschwieg, als die Sonne noch schief in die Täler schien. Die Büsche und Blumen raunen und staunen im Anblick des Himmels, voll schwarzer Vögel und dunklem Gefieder, das die Sterne verdeckt und die Wolken treiben bis jenseits der Weiden, beim schwarzen Fluss, im finsteren Hain und noch dahinter, von wo ein heiserer Schrei erklingt. Und ein Schatten sammelt Tränen in eichenen Fässern, Gewässer aus Nacht.

Lange schweigen alle. 

Dann sagt einer: Heute ist es gar nicht so lustig wie sonst.

Samstag, 28. April 2012

051610

Es gibt Menschen, die sterben beim Ablesen des Stromzählers, andere verschwinden beim Zigaretten holen auf Nimmerwiedersehen, Dritte verlieren sich im Schlaf, Vierte gehen in die Natur und sprechen mit Insekten und wieder andere kaufen sich homöopathische Mittel und kleine Buddhafiguren, denen sie die Füße mit Nagellack anmalen.
Ich hab aber auch schon von welchen gehört, die sich beim Recken nach einem Buch ganz oben im Regal in Giraffen verwandelt haben und dann gar nicht mehr lesen konnten. Für andere wieder ist jeder Tag wie die Ardennenschlacht und manche glauben, sie hätten nichts zu verlieren, riskieren aber trotzdem nie etwas.
Tatsächlich ist dies ein komischer Planet, der sich so unachtsam im Dunkel dreht, ein krummes, schiefes Ding, ins Nichts gehängt.

Während ich das hier schreibe, sitzt eine mittelgroße Hündin auf meinem Schoß, versperrt mir halb die Sicht auf den Monitor, schaut aus dem Fenster, sieht den vorbeirasenden Polizeifahrzeugen hinterher und gähnt.
"Wußtest du", fragt sie, "daß neugeborene Giraffen bereits nach etwa 45 Minuten laufen können?"
"Nein", sage ich, "Und wie lange brauchen Schakale?"
"Das", sagt sie und wiegt bedächtig den Kopf, "fragst du mal lieber die Araber."

Dienstag, 17. April 2012

Ihr, die ihr eintretet, lasst alle Hoffnung fahren! oder: Mein Sonntag auf der Zeil

Hippe Youngster mit Cowboyhüten und kaum was an tickern Handyromane in ihre Hello-Kitty-beklebten Geräte im Starbucks. Kniende Frauen im Schleier flehen demütig um ein paar Cents. Scharen von Japanern lichten Wurststände ab. Gut gelaunte Salafisten verteilen gratis golden glitzernde Büchlein. Ein völlig verdreckter Einbeiniger rutscht vorm H&M auf dem Boden herum und klappert verzweifelt mit ein paar Münzen in seinem verknickten Tchibo-Becher. Künstler bauen gigantische rauchende Eierskulpturen aus Holzstreben auf und spielen dazu bedrohliche Klänge ab. Vorm Burgerking erbricht sich ein weißhaariger alter Mann mit Basecap. Ein Typ mit Teufelshörnern sprüht "jede versuchung ist das nachgeben wert" an die Wände des U-Bahnschachts. In den Fenstern eines riesigen Juweliergeschäfts liegen ziegenküttelförmige Goldnuggets. Die Leute von Occupy Frankfurt schreien sich hysterisch im Zeltlager vor der EZB an.
Und am Ende kommen Nazis, löffeln genüsslich ihren Pfirsichjoghurt und vergnügen sich in den riesigen Kaufhäusern. Da hängen sie Plakate auf, auf denen Sinniges steht, wie z.B.: „Jugend dient dem Führer. Alle Zehnjährigen in die HJ!“ – Na, Prost Mahlzeit! – Komischerweise war ‚Kopf in den Sand stecken‘ noch nie Teil des Vermummungsverbots.