"In 700 Metern rechts abbiegen auf den Theodor-Stern-Kai", sagt das Navigationsgerät etwas humorlos und ich fahre auf die übervolle vierspurige Mainbrücke, als diese erst leicht, dann heftiger vibriert und schließlich ins Wanken gerät. Peitschend reißen einige Drahtseile und köpfen Fußgänger, die die Spiegelungen der Hochhäuser im Wasser betrachten wollten, nun aber ganz anderes zu sehen bekommen.
Während die Betondecke aufreißt wie altes Papier, denke ich aus mir unerfindlichen Gründen an Goethes Knie.
Goethe streckt das Knie und beugt das Knie.
Er beugt das Knie, streckt das Knie.
Im Alter fühlt er darin ein Gewitter nahen.
Trotzdem, sagt Goethe, ist mein Knie nicht gerade ein Sinnesorgan.
Und Eckermann flüstert: Fußballerknie.
Das hört Goethe zum Glück nicht.
Er denkt bereits über seine Nase nach.