Ach, es ist schrecklich! Ich hab da gerade solche Perlen der Phantastik gefunden. Aber statt weiter zu lesen, muss ich die Textredaktion für ein Rätselbuch (in der Art von Black Stories) machen. Blöderweise werde ich dann nie wieder Black Stories spielen können: ich werde ganz einfach alle Lösungsansätze kennen. Aber irgendwoher muss ja auch Geld kommen, oder?
Und weswegen grämt mich das Ganze so?
Ich bin ja oft nicht so für deutsche Literatur zu haben, zumindest wenn es mich ein wenig unterhalten soll. ABER heute hab ich erst von Hanns Heinz Ewers Die Spinne (1907) gelesen (und es war echt gruselig), dann die sehr stimmungsvolle kleine Thomas-Mann-Geschichte Der Kleiderschrank (1899) (nicht wirklich schwere Kost, sondern genauso unterhaltsam wie Felix Krull + Nebel & Geist) und zum Abschluss Das Grauen (1901) von Paul Ernst.
Paul Ernst wurde 1866 geboren und sah Zeit seines Lebens ziemlich harmlos aus. Das kann kaum darüber hinwegtäuschen, dass es in Das Grauen eigentlich nur um die Zerstückelung eines gefesselten Mannes mit einer Axt geht: "Da ließ der Henker am linken Bein sein Beil niederfallen, welches blitzte, und der Fuß des Gefesselten sprang fort." - Das klingt doch schon ziemlich nach der Eröffnungssequenz von Ein Zombie hing am Glockenseil, oder? Sehr geschmackvoll geschildert, und das Publikum ist höflich interessiert: "Die einen behaupteten: jetzt kommt die linke Hand; und die anderen: jetzt kommt der rechte Fuß."
Ich bin schon ganz scharf darauf, Die sonderbare Stadt vom selben Autor zu lesen: da gibts so eine komische chinesische Heilige, die dort zu faulen beginnt, wo der geneigte Besucher sie berührt. Damit sich 'das Böse' daraufhin nicht am schönen Körper ausbreitet, werden die jeweiligen Gliedmaßen schnell abgehackt (ja, da denken wir natürlich alle an den Anfang von Braindead).
Mann, mann, mann, ich weiß ja nicht ob die Familie Ernst in eine Axtfabrik investiert hatte, aber wenn sich das in den anderen Geschichten weiter so häuft... ...hm, es scheint eine kleine Obsession von Paul zu sein.
Für Kafka war ein Buch "die Axt für das gefrorene Meer in uns" (Tagebuch). Das ist doch schon mal ein Ansatz... ...für eine vernünftige Zerstückelungsfantasie, meine ich ;-)
Und weswegen grämt mich das Ganze so?
Ich bin ja oft nicht so für deutsche Literatur zu haben, zumindest wenn es mich ein wenig unterhalten soll. ABER heute hab ich erst von Hanns Heinz Ewers Die Spinne (1907) gelesen (und es war echt gruselig), dann die sehr stimmungsvolle kleine Thomas-Mann-Geschichte Der Kleiderschrank (1899) (nicht wirklich schwere Kost, sondern genauso unterhaltsam wie Felix Krull + Nebel & Geist) und zum Abschluss Das Grauen (1901) von Paul Ernst.
Paul Ernst wurde 1866 geboren und sah Zeit seines Lebens ziemlich harmlos aus. Das kann kaum darüber hinwegtäuschen, dass es in Das Grauen eigentlich nur um die Zerstückelung eines gefesselten Mannes mit einer Axt geht: "Da ließ der Henker am linken Bein sein Beil niederfallen, welches blitzte, und der Fuß des Gefesselten sprang fort." - Das klingt doch schon ziemlich nach der Eröffnungssequenz von Ein Zombie hing am Glockenseil, oder? Sehr geschmackvoll geschildert, und das Publikum ist höflich interessiert: "Die einen behaupteten: jetzt kommt die linke Hand; und die anderen: jetzt kommt der rechte Fuß."
Ich bin schon ganz scharf darauf, Die sonderbare Stadt vom selben Autor zu lesen: da gibts so eine komische chinesische Heilige, die dort zu faulen beginnt, wo der geneigte Besucher sie berührt. Damit sich 'das Böse' daraufhin nicht am schönen Körper ausbreitet, werden die jeweiligen Gliedmaßen schnell abgehackt (ja, da denken wir natürlich alle an den Anfang von Braindead).
Mann, mann, mann, ich weiß ja nicht ob die Familie Ernst in eine Axtfabrik investiert hatte, aber wenn sich das in den anderen Geschichten weiter so häuft... ...hm, es scheint eine kleine Obsession von Paul zu sein.
Für Kafka war ein Buch "die Axt für das gefrorene Meer in uns" (Tagebuch). Das ist doch schon mal ein Ansatz... ...für eine vernünftige Zerstückelungsfantasie, meine ich ;-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen