"Wie jetzt? Was?", fragt Paula.
"Na, jetzt zunächst die Bedeutung der Worte zu definieren, bevor wir die Unterhaltung beginnen. Wie lange soll das denn dauern?"
"Aber wir können uns doch wohl kaum im Ungefähren unterhalten, oder?"
"Jetzt mal ernsthaft. Selbst eine Karte im Maßstab 1:1 gibt das Gebiet immer nur ungenau wieder, solange die Karte eine Karte und nicht das Gebiet selber oder eine absolut identische Kopie des Gebiets ist.", sagt Paul.
Da sagt Paula: "Ich schlage als einzig mögliche gangbare Prämisse vor, zu beschließen, dass wir uns nicht verstehen oder dass es nicht wichtig ist, ob wir uns wirklich verstehen."
"Das ist doch auch", seufzt Paul erleichtert, "tatsächlich nicht wichtig. Wer sich wirklich versteht, hat sich schließlich schon bald nichts mehr zu sagen. Wer sich wirklich erkennt, dem bleibt nichts mehr zu entdecken."
"Ich verstehe", sagt Paula, "ganz genau, was Du meinst!"
Sie schweigen betreten eine Weile.
Dann sehen sie sich ratlos an.
"Entschuldige bitte", sagt Paula, "das ist mir so rausgerutscht."
4 Kommentare:
Das Leben ist kein Roman und auch keine Magisterarbeit über 2 Romane.
Übrigens: Selbst dann nicht, wenn beide Arbeiten 1,0 sind.
Das Leben ist eben nichts als das Leben - bis es vorbei ist.
Ich liebe diese überfließenden Gedanken hier. Man wird davon so wohltuend umspült. Danke!
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