Wenn es doch nur mal schneien würde. Ganz leise schneien. Die Welt unpassierbar, in den Seen eingefrorene Fische. Und ich würde meine Möbel verbrennen, in einem einzigen Zimmer wohnen, jeden Morgen neue Eisblumen auf den Fensterscheiben. Endlich mal Perecs "La Disparation" lesen, auf Deutsch, weil ich natürlich zu faul bin es im Original zu genießen - und ja, ich weiß, dass mir da ungefähr eine Million ganz fantastische sprachliche Feinheiten entgehen. Aber die Hauptsache fiele mir auch in der Übersetzung auf - das fehlende "e", ein ganzes Buch ohne "e". Wie muss das den Übersetzer in den Wahnsinn getrieben haben.
Vielleicht sollte ich auch ein Leipogramm schreiben, hätte ich ja Zeit dazu, wenn ich völlig eingeschneit wäre. Vielleicht sollte ich mir zum Hund dann noch ein paar andere und einen Schlitten anschaffen. Könnte ja dann während der Schlittenfahrt ewig lange Leipogramme verfassen. Oder den Hunden beibringen, Buchstaben in den Schnee zu laufen. Und abends könnten wir uns bei den warm brennenden Möbeln arktische Geschichten erzählen. Aber wie lange würde das Mobiliar vorhalten? Und der Schnee? Und die Worte?
15 Kommentare:
"Ich würde...in einem einzigen Zimmer wohnen" und "wir würden uns arktische Geschichten erzählen"
da stellt sich die Frage, wer bin ich und wenn ja wie viele?
Sorry;-) LG
Klar, dass jeder eine Vielheit ist, aber ich meinte eher die Hunde und mich = wir - und zwar ziemlich viele :-)
Achso, die Hunde erzählen, ok.
Schade mein Hund spricht nicht, gibts da Sprechperlen, wie bei Wellensittichen oder können Mischlinge nicht sprechen?
Wer weiß;-) LG
Gerade Mischlinge können ganz ausgezeichnet artikulieren - allerdings schämen sie sich, weil sie ziemliche mimische Entgleisungen haben, wenn sie deutsch sprechen - deswegen sieht ud hört man auch so selten sprechende Vierbeiner...
Das erklärt natürlich einiges, zudem glaube ich, dass mein Exemplar vielleicht zur Schüchternheit neigt.
Das mag an mir liegen, schließlich stelle ich immer so kritische Rückfragen.
Da haben Sie meine Theorie zur "Interkulturellen Kommunikation zwischen Mensch und Hündin" ja sehr gut auf den Punkt gebracht, wenngleich Sie die immense Bedeutung des Telefons in diesem Rahmen unerwähnt ließen.
Jetzt weiß ich woran es hapert, schließlich bin ich stolzer Besitzer eines Rüden, daraus kann man schließen, auch im Tierreich gilt, ein Mann ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch.
"...Nun habe ich also alle aufgezählt, die hier in Bullerbü wohnen. Achso ich habe noch nicht von Swipp erzählt, von Swipp, Oles Hund... Aber der ist ja kein Mensch.
Obgleich Swipp fast so klug ist wie ein Mensch und klüger als ein Mädchen- sagt Lasse."
Alles in mir ist aus Eis- so kalt,
alles in mir ist aus Stein- so hart,
alles in mir ist aus Tränen- so salzig,
alles in mir ist aus Blut- geronnen,
alle Tage sind Zählwerk einer Uhr, alle Stunden unaufhaltsames Ticken,
alle Nacht ist der Schmerz,
alles Leben der Tod!
Das ist aber ein ziemlich biedermännisches Ideal; vielleicht einmal abgesehen vom Verbrennen der Möbel! ;-)
So bin ich eben: Biedermann und Brandstifter...
Ich habe das hier aufmerksam gelesen. Wie man ja in meinem aktuellen Buch lesen kann, zweifele ich stark daran, dass Hunde oder sonstige Vierbeiner eine sinvolle Art der Kommunikation hervorbringen können. Anders verhält es sich da schon mit Wäschetrocknern, Waschmaschinen und Haartrocknern. Die sprechen nämlich zu mir. Vielleicht sollten sie das, Herr Esseintes, einmal berücksichtigen? Ansonsten: Respekt vor Ihren Geistesleistungen. Und lesen Sie meine Bücher.
Es grüßt Sie,
Der Hund von Baskerville.
An meinen Vorredner.Ich wehre mich gegen die Vorstellung, dass mein Wäschetrockner ein kommunikativer Gegenstand ist. Geräte sind nur so schlau, wie Derjenige, der sie bedient. Wenn sie mit ihrem Trockner kommunizieren wollen, bleibt das ihnen überlassen.
Allerdings bin ich mir sicher, dass mein oben bereits erwähnter nicht sprechender, aber munter kommunizierender, Rüde mit mir Kontakt aufzunehmen und mir seine Bedürfnisse mitzuteilen vermag. Ich weiß sogar von meinem Tier, über seine Bewusstheit über den Tod. Als unser anderes vierbeiniges Familienmitglied tödlich erkrankte, lag der Hund tagelang jaulend vorm Käfig, rannte oft wenn ich in der Nähe war winselnd zu mir und dann zurück zum Käfig. Es war eindeutiger und indiskutabler Weise Ausdruck seines Leids/Mitleids. Ja ich gehe so weit zu sagen das Tiere nicht nur Eifersucht und Habgier, sondern auch Dinge wie Mitleid erleben. Nur ein Mensch der mit Tieren lebt und Bezug zu ihnen hat, in der Lage ein adäquates Urteil darüber zu fällen.
Ich für meinen Teil gebe der Gegenwart meines Hundes oft den Vorzug. Ein Verglich von Gegenständlichem mit Lebendem lässt tief blicken. Mfg
Das momentane Wetter ist ihrer Wunschvorstellung ja bereits bedenklich nahe gekommen. :-)
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